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Pedelec Erfahrungen auf dem Weser-Radweg

Pedelec Erfahrungen auf dem Weser-Radweg

mit dem Pedelec auf dem Weser-Radweg

Erfahrungen auf dem Weser-Radweg mit dem Pedelec

[Artikel enthält Werbung – alles selbst getestet und für gut befunden]

Das Pedelec oder umgangssprachlicher einfach E-Bike haben wir in den letzten Jahren immer müde belächelt und uns dem Chor der gängigsten Vorurteile angeschlossen:

  • wir sind noch zu jung für E-Bikes
  • E-Bikes sind nur für unsportliche Menschen
  • E-Bikes fahren, ohne zu treten
  • E-Bikes sind nicht schnell genug
  • viel zu teuer für ein Fahrrad

Nach knapp 2000 km, die wir bisher gefahren sind, wechseln wir die Seiten und fragen uns, warum wir uns noch nicht früher ein E-Bike (Pedelec) gekauft haben. (Update Juni 2021- wir haben jetzt knapp 13.000 km gefahren und freuen uns noch immer wie am ersten Tag über die Pedelecs). Die ersten Strecken haben wir auf dem Weser-Radweg zurückgelegt. Vor dem eigentlichen Bericht über unsere Pedelec Erfahrungen mit dem Weser-Radweg möchten wir noch allgemeine Fragen beantworten, die wir uns auch vor dem Kauf gestellt haben.

Warum haben wir uns ein Pedelec gekauft?

Fehlender Sport, häufiger Stau auf dem Arbeitsweg bei verhältnismäßig geringer Entfernung und die Möglichkeit auch mit dem Rad zu pendeln, ohne verschwitzt anzukommen, waren die größten Argumente für die Anschaffung eines Pedelec. Sicher hat die Entscheidung etwas gedauert. Nach einer Testfahrt mit einem Pedelec war der Kauf dann schnell beschlossen. Vielleicht ist dieser Artikel auch für Dich hilfreich bei der Kaufentscheidung zu einem E-Bike oder Pedelec.

Fangen wir mit den gängigsten Fragen an, die wir uns auch gestellt haben:

Was ist der Unterschied zwischen einem E-Bike und einem Pedelec oder S-Pedelec?

Alle Radarten sind motorisiert. Der Unterschied liegt in der Art der Unterstützung. Bei einem Pedelec hört die Motorunterstützung bei 25 km/h auf und bei dem schnelleren S-Pedelec erst bei Geschwindigkeiten von 45 km/h. Das S-Pedelec muss daher wie eine Mofa versichert werden und darf nicht auf Radwegen genutzt werden (Kosten Versicherung ca. 70 Euro /Jahr). Der vermeintliche Geschwindigkeitsvorteil wird so auch zum größten Nachteil des S-Pedelec: Du musst damit auf der Straße fahren und Radwege sind in der Regel tabu. Bei Pedelec und S-Pedelec musst Du ständig treten, um die Motorunterstützung zu erhalten. Das eigentliche E-Bike fährt ohne Pedalunterstützung wie eine Mofa. Auch hier brauchst Du ein Versicherungskennzeichen und darfst nicht mehr auf Radwegen fahren. Darüber hinaus hast Du bei einem E-Bike auch Helmpflicht. Der Begriff E-Bike wird in der Regel sehr allgemein für alle drei Typen verwendet.

Wie schnell fährt ein Pedelec?

Das Pedelec fährt prinzipiell so schnell wie Du in die Pedalen trittst. Die Motorunterstützung hört bei 25 km/h auf. Fährst Du schneller, trittst Du “alleine”. Bei Yamaha und Bosch Motoren hast Du einen minimalen Widerstand durch den Motor bei höheren Geschwindigkeiten. Nach den ersten 12.000 km können wir sagen, dass uns die normale Unterstützung reicht. (Update: die neueren Motore entkoppeln bei Geschwindigkeiten von über 25 km/h ohne Widerstand, was es dann etwas einfacher macht).

Die Fahrradwege sind häufig nicht so toll, sodass eine Geschwindigkeit von knapp 25 km/h vollkommen ausreichend ist. Solltest Du überlegen vom Auto auf das Rad umzusteigen, dann bringt ein Selbsttest auf dem Weg zur Arbeit die beste Erkenntnis. Wahrscheinlich wirst Du feststellen, dass Du mit Deinem normalen Rad nicht ständig einen Schnitt von 25 km/h fahren wirst (es sei denn Du bist Rennradfahrer oder kommst mit einer hängenden Zunge und hechelnd auf der Arbeit an). Je nach Unterstützung und Strecke sind wir auch bei der nächsten Frage:

Wie weit komme ich mit einem Pedelec?

Die Frage nach der Reichweite des Pedelecs haben wir uns vor dem Kauf auch immer wieder gestellt. Letztendlich gibt es keine klare Antwort auf diese Frage, da einfach zu viele Punkte die Reichweite beeinflussen können. Generell hat die Leistung des Akkus natürlich erstmal einen wesentlichen Einfluss. Die gängigsten Ausführungen haben 400 oder 500 Wh. Aktuell (2021) werden bereits Akkus mit einer Leistung von 625 Wh oder mehr angeboten. Einfach gesagt: je höher die Akkuleistung, desto größer die Reichweite und weniger häufig muss der Akku geladen werden. Wir haben uns daher direkt für Räder mit einem 500 Wh Akku entschieden. Die Reichweite wird weiterhin auch von Deinem Fahrstil und der Bequemlichkeit entschieden. In den niedrigsten Unterstützungsstufen (Eco + Modus des Yamaha PW Motors) wird die Reichweite mit bis zu 200 km angegeben. Je stärker der Motor, desto höher der Stromverbrauch des Akkus.

Nach unseren bisherigen Touren nutzen wir in der Regel die Standardunterstützung (Yamaha Reichweite 100 km) oder Sport (Bosch CX Motor: 90 km). Ehrlicherweise bestimmt mehr unsere Motivation am Ende die Reichweite der Fahrradtour und weniger die Akkuleistung.

Frag Dich einfach mal selbst, wie häufig Du Touren mit einer Strecke von 70 bis 80 km oder mehr fährst? Als Normalfahrer kommen wir mit den Pedelecs ohne große Mühen auch so auf relativ große Reichweiten, die wir mit einem normalen Rad nie gefahren wären. Kräftig an der Akkuleistung ziehen übrigens Gegenwind und hügelige Strecken… Du solltest auf ordentlich aufgepumpte Reifen achten, da ansonsten auch der “Verbrauch” in die Höhe geht. Womit wir bei der nächsten Fragen sind:

Wie häufig muss ich den Akku von meinem Pedelec laden?

Die Displays der Pedelecs zeigen Dir relativ genau, wie voll der “Tank” noch ist. Das Laden Deines Pedelecs ist eine einfache Sache. In der Regel kannst Du den Akku direkt am Rad oder auch ausgebaut direkt laden. Die Ladegeräte von Yamaha und Bosch sind relativ kompakt (kleiner wäre natürlich noch schöner), sodass man sie auch bei mehrtägigen Touren mitnehmen kann. Die Ladezeit bei unseren Pedelec-Akkus beträgt ca. 4 Stunden. Du kannst den Akku quasi über Nacht wieder voll laden und wärest morgens wieder 100 % startklar (zumindest Dein Fahrrad).

Die Hersteller garantieren 500 Ladezyklen mit gleichbleibender Leistung. Nach ca. 1000 Zyklen soll der Akku laut der Verkäufer nicht mehr wirklich gut funktionieren. Sollten die Angaben der Verkäufer halbwegs stimmen, dann müssten wir ca. 60 – 70.000 km Laufleistung mit einem Akku erzielen können. Das ist eine Menge an Zeit, die man auf dem Sattel verbringt. Übrigens betragen die Stromkosten für eine Ladung ca. 15 Cent. Vergleich doch mal zum Spaß, wie weit Du mit Deinem Auto kommst, wenn Du 15 Cent tankst…

Versicherung für Pedelec oder E-Bike?

Gerade weil ein Pedelec, S-Pedelec oder E-Bike doch über den Anschaffungskosten eines “normalen” Fahrrads liegen empfehlen wir Dir nochmals genau die Bedingungen Deiner Hausratversicherung zu prüfen. Es kann durchaus sein, dass Deine Hausratversicherung den Wert des Pedelecs nicht unbedingt absichert. Es gibt mittlerweile einige Versicherungen, die spezielle (und bezahlbare) E-Bike Komplettschutz-Versicherungen anbieten. Ein Abschluss einer Zusatzversicherung kann dazu sinnvoll sein. Lies Dir auf jeden Fall das Kleingedruckte durch. Manche Versicherungen geben den Typ des Fahrradschlosses vor. Für uns reichen Faltschlösser von Abus, die kompakt am Rad montiert sind und gut schützen sollen.

Welches Pedelec ist für mich richtig?

Für die richtige Wahl des Pedelecs solltest Du ein paar Testfahrten unternehmen. Nimm Dir ordentlich Zeit verschiedene Räder und Motoren zu vergleichen. Wir fahren z. B. Treckingräder mit dem Bosch CX Motor und dem Yamaha PW Motor. Beide Motoren haben Ihre Vor- und Nachteile: Der Bosch-Motor hat eine Leistung von 75 Nm und der Yamaha Motor “nur” 70 Nm.  In der Beschleunigung legt der Bosch-Motor auch durch die Steuerung einen schnellen Start hin. Du trittst nur wenig in die Pedale und der Motor gibt Gas. Die Beschleunigung setzt auch sehr direkt ein.

Yamaha oder Bosch Motor oder doch was ganz anderes?

Mit dem Yamaha Motor ist die Beschleunigung geringfügig langsamer. Im Vergleich wirkt es so, als würde der Yahama Motor etwas gemütlicher reagieren. Sobald Du auf Reisegeschwindigkeit unterwegs bist (und das geht wirklich sehr schnell) unterscheiden sich die Motoren nicht mehr wirklich. Von beiden Herstellern gibt es auch einfachere Motoren, die weniger leistungsstark sind. Uns haben die schwachen Motoren keine wirkliche Freude bereitet, da die Preisunterschiede nur gering waren. Weitere Hersteller sind Shimano oder Brose, die wir allerdings nicht mehr getestet haben.

Solltet Ihr Euch zwei Pedelecs kaufen dann solltet Ihr genau überlegen, ob Ihr den gleichen Motorhersteller für Euer Pedelec wählt. Es kann durchaus sinnvoll sein, um z. B. Akkus bei unterschiedlichen Restlaufzeiten untereinander zu tauschen oder nur ein Ladegerät mit auf die Tour zu nehmen. Die Akkus und Ladegeräte von Bosch und Yamaha sind untereinander nicht kompatibel, was sich auf der einen oder anderen Tour schon als nachteilig erwiesen hat.

Brauche ich einen Fahrradhelm für ein Pedelec?

Am Anfang waren wir dem Helm gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Unpraktisch, warum und wieso war unsere Einstellung zu der “Eierschale”, die wir auf dem normalen Rad nie getragen haben. Nach ein paar Kilometern kam dann schnell die Erkenntnis, dass so ein Helm doch relativ praktisch sein könnte und die Anschaffung in keinem Verhältnis zu einer Kopfverletzung und ihren möglichen Auswirkungen stehen wird. Mittlerweile können wir uns auch das normale Radfahren ohne Helm nicht mehr vorstellen. Wir empfehlen Dir auf jeden Fall zum Schutz Deines Kopfes einen Helm zu tragen. Auf das Du ihn nie brauchen wirst!

Was kostet ein Pedelec?

Pedelecs kannst Du mittlerweile überall kaufen. Discounter und Baumärkte bieten Räder bereits für unter 1000 Euro an. Die Preise für Pedelecs liegen natürlich noch über den Kosten herkömmlicher Fahrräder. Nach unserer Erfahrung solltest Du Dir genau überlegen, für welchen Zweck Du das Fahrrad nutzen möchtest. Wenn Du hier an der falschen Stelle sparst, wirst Du wahrscheinlich weniger Freude an Deinem Pedelec haben.

Die sehr günstiger Räder haben meistens nur schwache Akkus und noch schwächere Motoren und Komponenten (Bremsen, Gangschaltung etc.) Vergleichen hilft hier ungemein, da die Preise zum Teil sehr unterschiedlich sind. Gib lieber etwas mehr aus, damit Du auch ein gutes Rad fahren kannst und viel Freude an dem Rad haben wirst.

Schau Dir auch genau die Ausstattung des Pedelecs an. Hier haben wir nach dem Kauf durch den Tausch von Teilen weiter das Pedelec “optimiert”.

Ab auf den Weser-Radweg – gut ausgestattet kann dann es dann auf die Piste gehen

Nach so vielen reiflichen Überlegungen haben wir uns dann in das Abenteuer „Pedelec“ gestürzt und den Weser-Radweg als erstes Tourenziel auserkoren. Der Weser-Radweg ist laut eigenen Angaben ein „Vier-Sterne“ Radweg und leicht zu befahren. Du kannst auf einer Strecke von knapp über 520 km von Hann.Münden der Weser entlang stromabwärts und fast immer mit einem leichten Gefälle bis zur Nordsee nach Cuxhaven fahren.

Du kannst die Strecke theoretisch auch verdoppeln, da der Weser-Radweg auf beiden Seiten des Flusses ausgeschildert ist. Zu der eigentlichen Route gibt es noch die „Alternativroute“, die sicher nicht weniger schön sein wird. Auf dem Weg musst Du nur nach den kleinen Hinweisschilder schauen, die in der Regel mehr als häufig zu sehen sind. An den wenigsten Stellen mussten wir wirklich suchen.

Die Strecke ist nach dem offiziellen Serviceheft in 15 Etappen unterteilt. Auf allen Etappen sind ausreichend Hotels und Herbergen, Restaurants, Biergärten und Cafés  beschrieben.

Für den Einstieg haben wir uns Etappen mit einer Länge von ca. 60 km herausgesucht. Du hast übrigens tolle Möglichkeiten die größeren Ausgangsorte Deiner Etappen direkt mit der Bahn zu erreichen. Mehr zum Thema Bahn & Rad im weiteren Verlauf.

Wir sind im wilden Nord – Süd – Wechsel die Strecken von Cuxhaven nach Bremerhaven, von Bremerhaven über Brake nach Lemwerder, von Porta Westfalica über Nienburg nach Achim, von Achim nach Vegesack und von Hameln nach Porta Westfalica gefahren. Die eigentliche Startetappe von Hann.Münden nach Hameln haben wir dann als krönenden Abschluss gefahren 🙂 

Pedelec und Bahn fahren

Als absolute Newbies zum Thema Radreisen und Bahn fahren waren wir doch positiv überrascht, wie komfortabel man mit Rad & Bahn unterwegs sein kann. Über die „Ländertickets“ und die zusätzlichen Fahrrad-Tagestickets für das Pedelec oder E-Bike kommt man für verhältnismäßig wenig Geld zum Ausgangspunkt der Touren. Das Niedersachsen-Ticket + 2 x Fahrradtickets kosten 27 + 2 x 5 €, womit man alle Fahrten in den Regionalzügen für den Tag nutzen kann.

Bei unseren Touren hatten wir nie Probleme die Räder mit in den Zug zu nehmen. Man lernt im übrigen auch die Bahn und ihre Bahnhöfe neu kennen. Eine wahre Freude sind allerdings die Fahrstühle an den Bahnhöfen, die alle unterschiedlich breit und tief und vor allem auch alle unterschiedlich schnell sind. Plant also ruhig etwas Zeit für einen Gleiswechsel ein, den Ihr trotz (oder wegen des Rads) nicht so schnell machen werdet wie zu Fuß. Unabhängig davon ist die Bahnfahrt entspannend. Die Pedelecs stehen sicher in Fahrradhaltern und können nicht umkippen. Es ist trotzdem empfehlenswert die Räder abzuschließen, da die Sitzplätze häufig im Stockwerk über den Rädern sind.

Unsere Etappen im Schnelldurchlauf:

Cuxhaven – Bremerhaven – Länge ca. 56 km – Endspurt auf dem Weser-Radweg

In Cuxhaven sollte man eigentlich auf der letzten Etappe ankommen, wenn man denn aus dem Süden startet. Für uns war es der Ausgangspunkt zu einem leidenschaftlichen Hobby. Angekommen mit der Bahn am „Hauptbahnhof“ Cuxhaven, der auch gleichzeitig Endbahnhof oder letzter Bahnhof vor der Nordsee ist, ging es am Hafenbereich vorbei an den Strandbereichen in Duhnen und Döse, die sich in den letzten Jahren immer weiter herausgeputzt haben. Je nach Tide siehst Du die Nordsee oder eben das gefühlt endlose Wattenmeer. Eigentlich ist es fast zu schade hier einfach nur vorbeizufahren. Du fährst mal auf dem Deich und dann wieder unter der Deichkrone bis es hinter Saalenburg durch das Naturschutzgebiet an der Deichstraße und den vielen kleinen Bauernhäusern entlang nach Dorum und dem kleinen Fischerhafen in Dorum geht. Nimm Dir Zeit für eine Pause am Hafen und den Imbissen zu machen. Bei wenig Zeit solltest Du Dir wenigstens ein leckeres Fischbrötchen gönnen. Frischer wird es kaum gehen.

Gut gestärkt geht es weiter Richtung Bremerhaven immer an den Deichen entlang. Die Strecken auf den letzten Etappen sind wirklich gut ausgebaut und das flache Land lassen jeden Fahrradfahrer gut vorankommen. Von Dorum geht es nach Wremen und die Kilometer fliegen nur so dahin.

Kurz hinter Wremen siehst Du in der Entfernung schon die ersten Hafenkräne von Bremerhaven. Hier bekommt der Weser-Radweg, der sonst fast nur mitten durch die Natur führt einen sehr industriellen Charakter und führt durch die imposanten Hafenanlagen von Bremerhaven. Unmengen an neuen Autos wohin man nur schaut, Containerbrücken, große Schiffe und seit einiger Zeit Kreuzfahrtschiffe in allen Varianten, die an einer der längsten Seekajen der Welt angelegen.

Im Hafen gibt es einen zentralen Aussichtsturm, der stilecht aus Containern gebaut wurde. Von dem Turm aus siehst Du neben dem Hafen auch die „Skyline“ von Bremerhaven, die nur einen Katzensprung oder wenige Pedaltritte entfernt ist. Solltest Du mehr Zeit haben, dann empfehlen wir Dir sehr einen Besuch im Klimahaus oder dem Auswanderermuseum. Beide Häuser sind wahnsinnig spannend aufgemacht. Im Klimahaus erlebst Du eine Weltreise auf dem 8 Längengrad einmal um den Globus inklusive der Klimazonen und im Auswandererhaus kannst Du die Auswanderung der überwiegend deutschen Migranten im 18 Jhd. authentisch nachvollziehen. Für uns war Bremerhaven an diesem Tag Ende der ersten Pedelec – Etappe, die uns zu der folgenden Erkenntnis brachte:

  • Es ist nicht der Akku, sondern der Sattel, der die Reichweite bestimmt
  • Pedelec fahren ist eine entspannte Sache und macht viel Spaß
  • Ohne Pedelec wären wir diese Strecke nicht gefahren
  • Die Welt wird größer mit dem Pedelec – man sieht Ecken, an denen man sonst nur mit dem Auto vorbeifährt oder gar nicht erst erreicht.

E-Bike und Pedelec Tuning

Angefixt durch die erste Etappe unserer Pedelec-Karriere haben wir uns dann auch gleich überlegt, wie wir unsere Räder noch besser machen können. Bei der Suche nach „E-Bike oder Pedelec Tuning“ kommen zahlreiche Suchergebnisse zu vermeintlichen Chip-Tunings, mit denen man für geringes Geld die Geschwindigkeiten der Motoren ins gefühlt unendliche setzen kann. Abgesehen von den Risiken und dem Verlust eines Versicherungsschutzes war für uns bei dem Gedanken an die schmalen und zum Teil schlechten Radwegen keine Option. Wir haben uns daher für ein „Bequemlichkeits-Tuning“ entschieden, um den Komfort zu erhöhen.

Mit wenigen Maßnahmen kannst Du auch Dein Pedelec „aufpimpen“. Erste Amtshandlung war der Austausch der Handgriffe gegen Griffe mit Hörnchen. Der Austausch war wunderbar einfach, da bei einem der Räder die Griffe nur über eine Schraube mit Klemmung gesichert waren (Haibike). Bei dem zweiten Pedelec von Pegasus konnten die Gummihandgriffe leicht abgezogen werden, nachdem etwas Wasser zwischen Griffe und Lenkerstange gespült wurde. Die Griffe gibt es mit Hörnchen in unterschiedlichen Längen, die eine Abwechslung in der Lenkerhaltung ermöglichen. Wir nutzen die Längen 2 und 3, die noch relativ dezent aussehen und angenehm zu fahren sind.

Die nächste Optimierung bestand in der Nachrüstung einer Sattelfederstütze, um Unebenheiten und Schlaglöcher auf dem Radweg abzufedern. Wie überall kann man sich in hohe Unkosten stürzen. Wir haben relativ einfache Sattelfederstützen gekauft, die ihren Zweck der Federung für uns gut erfüllen. Tipp: es gibt sehr viele unterschiedliche Durchmesser von Sattelrohren. Zieh einfach Deinen Sattel samt Rohr aus der Halterung. In der Regel steht der Durchmesser eingeschlagen auf dem Rohr. Die gängigsten Rohrdurchmesser sind 27.2 und 31.6 mm.

Im gleichen Zug haben wir den Standardsattel des Pedelecs auch gegen eine Langlaufvariante ausgetauscht. Der Sattel wird einfach mit Schrauben fixiert und ist sehr schnell gewechselt. Hier kann mit relativ geringem Aufwand der Mehrwert Deines Pedelecs deutlich erhöht werden. Unter Umständen muss Du hier den Sattel vielleicht auch noch ein zweites Mal tauschen bis Du “Deinen” Sattel gefunden hast. 

In diesem Zuge empfiehlt sich auf die Anschaffung eines kleinen Mehrzwecks-Tools, was man bei Touren dabei haben sollte. Warum? Mehr dazu später. Zurück auf die Piste…

Etappe Bremerhaven – Brake – Lemwerder – ca. 60 km. Zwischen Schafherden und Superyachten

“Bahn-erfahren” sind wir in Bremerhaven gestartet. Nach 2-3 Kilometern durch die Stadt erreichst Du die Fähre nach Nordenham auf die westliche Weserseite. Selbst für uns, die wir aus der Region kommen, eine spannende Sache. Von der Fähre aus siehst Du die Skyline von Bremerhaven und die endlos lange Kaje mit den vielen Containerbrücken. Was für ein Bild bei gutem Wetter!

In Nordenham angekommen geht es nach einer Stadtdurchfahrt auf den eigentlichen Weser-Radweg am Deich entlang Richtung Brake vorbei am Atomkraftwerk Unterweser. Auf dem Weg wirst Du viele Schafherden sehen, die für die Pflege des Deichs eingesetzt werden. Bei einer kurzen Pause auf dem Deich in Absen haben wir inmitten einer Schafherde auf der Parkbank gesessen. Glücklicherweise sind Schafe relativ friedliche Tiere, es sei denn man macht ihnen ihre Parkbank streitig! Zurück auf dem Weser-Radweg geht es zügig an vielen kleinen beschaulichen Dörfern Richtung Brake und in Lienen über die Huntebrücke weiter Richtung Lemwerder.

Es folgen Orte wie Ranzenbüttel, Motzen oder Ritzenbüttel bevor man in Lemwerder mit Abeking & Rasmussen und Lürssen zwei der weltweit bekanntesten Yachtwerfen überhaupt an einem Ort sehen kann. Unsere Etappe war in Lemwerder zu Ende. Hinter der Weserfähre nach Vegesack (einem der nördlichsten Stadtteile Bremens) ist noch ein toller Aussichtsturm mit einem schönen Überblick über Lemwerder und die Weser. Für eine Pause empfehlen wir Dir die Überfahrt mit der Weserfähre.

Mit etwas Glück kannst Du die wahnsinnig schicken und unbezahlbaren Superyachten an den Ausrüstungskais sehen, bevor sie an ihre häufig unbekannten Käufer überstellt werden. Unmittelbar direkt auf der rechten Seite hinter dem Fähranleger findest Du einige urige und gemütliche Restaurants und Biergärten (alles wieder bezahlbar). Ein paar Meter weiter dahinter ist dann auch der Bahnhof.

Nach diesen Tagesetappen und der Entscheidung für die richtigen Pedelecs kamen wir dann auf den Geschmack der Radreisen. Der Weser-Radweg ist für den Einstieg dazu wie gemacht – gutmütig und landschaftlich sehr abwechslungsreich.

Etappe Porta Westfalica – Nienburg – Achim ca. 110 km – flussabwärts gen Norden

Das neue Wochenende konnten wir kaum abwarten und die Pläne für die Tour waren schnell festgelegt. Die Strecken sollten länger werden und auch eine Übernachtung haben. Gesagt, getan. Bahn fahren mit Rad ging uns locker von der Hand. Die Bahn-App hatten wir schon lange auf dem Handy installiert und auch die App des Weser-Radwegs half uns bei vielen Fragen. Bei der Planung nicht bedacht hatten wir die Anzahl der Unterkünfte in den „großen“ Städten. Wenn Dir der Preis für die Übernachtung nicht gleich ist, dann solltest Du Dir vorab Deine Übernachtungsziele buchen. Wir waren schon sehr verwundert, wie „begehrt“ die Unterkünfte in Nienburg an der Weser sein können. Letztendliche haben wir mit dem Hotel „Zur Sonne“ noch einen schönen Platz gefunden, in dem auch die Räder einen sicheren Unterstand hatten.

Zurück zum Ausgangspunkt, der schon eines der Highlights des ersten Tages werden sollte. In Porta Westfalica gibt es das Wilhelms-Denkmal auf dem Hausberg, was Ihr Euch unbedingt ansehen solltet. Mit dem Pedelec ist man schnell den Berg hinauf gefahren. Achtung: das zieht schon ein paar Kilometer aus dem Akku… Unabhängig davon hat man von dem Denkmal eine grandiose Aussicht über das Weser-Bergland, die einen vielversprechenden Tag erhoffen ließen. Nach einer schnellen Abfahrt (Spitze 45 km/h auf den Serpentinen) konnten wir auch direkt die Funktion der Bremsen unserer Pedelecs testen. Schade, dass Pedelecs in solchen Momenten nicht eigenständig wieder laden. Motiviert haben wir nach den ersten Schildern des Weser-Radwegs gesucht, die uns dann schnell auf den Weg Richtung Minden geführt haben.
Auf diesem Teil des Weges fährst Du so nah wie auf nur wenigen anderen Stücken direkt an der Weser entlang, die hier noch ein relativ kleiner Fluss ist. Minden und auch Petershagen haben wir links liegen lassen, um unser Etappenziel Nienburg zu erreichen. Über Schlüsselburg (Scheunenviertel ansehen) geht es an Stolzenau vorbei über die Weser nach Nienburg. Eine der Erkenntnisse der Pedelec-Touren ist eine für uns komplett andere Wahrnehmung der Umgebungen. Wo wir bei anderen Urlauben mit dem Auto entlang gedüst sind, haben wir wahrscheinlich gerade wegen der „Entschleunigung“ viele andere tolle (und kleine) Dinge gesehen. Nienburg wäre ehrlich gesagt (sorry Nienburg) nie auf unserem Urlaubsplan gewesen, wenn jetzt nicht der Weser-Radweg durch die Stadt führen würde. So haben wir Nienburg als kleine lebendige Stadt mit einem charmanten Altstadtkern kennengelernt, die wir in guter Erinnerung behalten werden.

Nach einer erholsamen Nacht ging es Richtung Norden mit aufgeladenen Akkus weiter (Pedelec & Mensch). Einen kleinen Zwischenstopp haben wir in der schönen Innenstadt von Hoya eingelegt, bevor wir dann über Verden (an der Aller) wieder zurück zur Weser bei Achim unser Etappenziel erreicht hatten. Die Strecken zwischen Porta Westfalica bis nach Achim führen in den meisten Fällen komplett durch die Natur, sodass man kaum Autoverkehr hat. Kaum vorstellbar, wenn man überlegt, wie dicht besiedelt Deutschland eigentlich ist.

Die Erkenntnis der Tour: unsere klapprigen Packtaschen sind ganz nett aber auch eben nicht mehr. Fazit: bessere Packtaschen müssen her.

Ausrüstung für das Pedelec

Die besagten Packtaschen kamen von einem Discounter und erfüllten ihren eigentlichen Zweck für den Transport. Regendicht waren sie nicht. Eine zusätzliche Schutzhaube sollte diese Funktion sicherstellen. Warum also neue Packtaschen kaufen? Für einfache Strecken hätten wir keine neuen Fahrradpacktaschen angeschafft. Wenn Du längere Strecken fährst wirst Du die Packtaschen auch unterwegs mehr oder weniger häufig abnehmen müssen (Bahnfahrten, Fahrstühle etc.). Es hat uns auch hier wieder die Komfortfrage bewegt vernünftigere Packtaschen zu kaufen.

Gepäckträger-Packtaschen – das Pedelec als Lastesel

Letztendlich haben wir uns dann für die zu Recht beliebten Classic Backroller von Ortlieb entschieden. Die großen Vorteile liegen in den kleinen Details: Bauteile können bei einem Defekt auch einzeln nachgekauft werden. Die Taschen halten wirklich bombenfest und lösen sich über den Zugriff mit einem Ruck. Nach dem Sommer hatten wir bisher noch keine Chance zu testen, wie wasserdicht die Taschen wirklich sind, die über einen Rollverschluss geschlossen werden.

Nach ein paar Durchgängen öffnen / schließen die Taschen in kürzester Zeit. Die LKW Plane wird schon vor Wind und Wetter schützen. Tipp: schaut Euch genau Euren Gepäckträger und die Schrauben an. Das Haibike markiert durch die hervorstehenden Schrauben leider sehr genau an den Gepäcktaschen, wo sie anliegen. Schade, dass die Fahrrad- Konstrukteure an dieser Stelle keine flachen Schrauben eingesetzt haben. So bleibt Euch nur die Schrauben selbst zu tauschen oder die Taschen mit einem entsprechenden Schutz selbst zu versehen (z. B. schwarzes Isolierband). Kleiner Tipp mit großer Wirkung: schaut Euch auch an, wo die Klemmen der Packtaschen am Gepäckträger „greifen“. Diesen Bereich solltet Ihr ggf. auch mit etwas Isolierband schützen. Das Isolierband schützt die Lackierung vom Gepäckträger und kann leicht ausgetauscht werden.

Lenkertaschen mit Klick-Fix

Für Kleinigkeiten haben noch eine Lenkertasche mit dem Klick-Fix System dazu gekauft. Die Lenkertasche lässt sich durch das “Klick-System” extrem einfach am Rad anbringen und auch wieder lösen. Es beeinflusst die Lenkung nicht und Trinkflaschen, Geld etc. sind schnell griffbereit. Die Auswahl an kompatiblen Taschen für das System ist schier endlos groß und nur durch den eigenen Geschmack begrenzt.

Rahmentasche für Handy oder Geld

Als kleinere Alternative zu der Lenkertasche empfiehlt sich eine Rahmentasche, in der wenigstens auch ein Handy und Geld untergebracht werden können. Die Rahmentaschen werden meistens schnell über Klettverschlüsse am Rahmen montiert und am Lenker fixiert.

Von Achim über Bremen nach Vegesack – ca. 50 km – wo die Weser groß wird

Unseren eigentlichen Plan von Nienburg entlang der Weser bis nach Bremen zu fahren hatten wir aufgrund des leeren Akkus nicht vollenden können. So lag es auf der Hand dieses vermeintlich kleine Teilstück nochmal “eben schnell” abzufahren, um die Lücke zu schließen. Vom kleinen Bahnhof in Achim ist man schnell wieder auf dem Weser-Radweg, der nun etwas abgelegen parallel zu Weser geführt wird. Nach wenigen, einfachen Kilometer erreichst Du Bremen und siehst die ersten Hafenbereiche. Es wird städtischer ohne die Wege im Grünen zu verlassen. In Bremen wurde die Ausschilderung zu dem Radweg etwas unübersichtlich. Umso schöner war es, dass wir mit dem Pedelec Ecken in der Stadt abgefahren haben, die wir vorher noch nie gesehen hatten, auch wenn wir hier lange lebten. Du hast hier die bequeme Wahl, an welcher Seite der Weser Du fahren möchtest.

Westliches oder östliches Weser-Ufer in Bremen?

Von der westlichen Seite siehst Du mehr die “Skyline” der Stadt. Auf der östlichen Seite bist Du näher an der Innenstadt mit den weltberühmten Bremer Stadtmusikanten und der Schlachte mit ihren vielen einladenden Biergärten. Wir haben uns entschieden die westliche Strecke zu fahren und sind am Weserwehr auf die andere Seite des Flusses gefahren. Neben dem Weserwehr ist übrigens auch die letzte der 12 Weserschleusen, mit dem der Fluss für die Binnenschifffahrt befahrbar gemacht wird. Wie Schleusen funktionieren, kannst Du Dir direkt ansehen oder auch auf den vorherigen Teilstücken des Weser-Radwegs erleben.

Unsere Highlights auf der Fahrt durch Bremen waren die freie Sicht auf das Weser-Stadion, das ehrwürdige Segelschiff Alexander von Humboldt und die Stadtstrände an der Weser, die wir sicher bei gutem Wetter besuchen werden. Es würde den Bericht weiter sprengen, noch mehr über Bremen zu schreiben. Bleib doch einfach paar länger in Bremen und nimm Dir Zeit für eine Stadtbesichtigung. Im Winter empfehlen wir Dir sonst den wunderschönen Weihnachtsmarkt oder davor im Herbst den Freimarkt! Über diesen Link kannst Du mit einem 25 Euro Guthaben  (Neukunden) bei AirBnB nach schönen Unterkünften schauen. (Affiliate Link AirBnB). Wer lieber in Hotels übernachtet, kann direkt über diesen Link bei Booking.com suchen (Affiliate Booking.com)

Für uns war es eine neue Erfahrung durch Stadtteile mit dem Rad zu fahren, an denen wir vorher nur mit dem Auto vorbeigefahren sind. Radfahren scheint den Horizont zu erweitern und ohne Pedelec kein Rad fahren…

Hinter Woltmershausen geht es Richtung Norden an der Weser entlang

Der Wind wird stürmischer und man tritt einmal mehr in die Pedalen. Auf dem Stück Richtung Lemwerder fährst Du unmittelbar an der Weser entlang. Hier kannst Du schon die ersten großen Schiffe sehen, die gefühlt auf “Armlänge” an Dir vorbeifahren. Das nicht nur gebirgige Strecken die Leistung des Pedelec-Akkus reduzieren sondern auch die “steife Brise“, die einem ordentlich von vorne ins Gesicht bläst, wirst Du auf diesem vermeintlich kurzen Teilstück ordentlich merken. Nachdem Bremen sich mit dem Anblick des Stahlwerkes auf der anderen Uferseite verabschiedet geht es flussabwärts Richtung Lemwerder.

Auf der Zielgeraden dieser Etappe des Weser-Radwegs in Lemwerder hast Du übrigens nochmals die Gelegenheit Dir viele tolle Streetart Bilder an der Deichschutzmauer anzusehen. Es sind wirklich tolle Graffitis dabei! Wenn Du hier die Etappe beenden willst, so wie wir es getan haben, dann kannst Du mit der Weserfähre einfach nach Vegesack übersetzen und hast von dort auch die Möglichkeit mit der Bahn wieder abzureisen. Der Bahnhof in Vegesack ist in direkter Nähe zum Fähranleger.

Vorletzte Etappe – von Hameln nach Porta Westfalica über Rinteln – knapp 60 km – aus dem Kapitel einer steilen Lernkurve

Guter Dinge gingen wir das Teilstück von Hameln nach Porta Westfalica an. Nach einer erholsamen Nacht in der Stadt des berühmten Rattenfängers von Hameln (Hotelvorschläge auf Booking.com über diesen Link -Affiliate) fuhren wir hoch motiviert los. Auf dieser Etappen fährst Du durch das Weser-Bergland und der Ausläufer. Die Gegend ist wirklich sehr schön und der Radweg auch gut zu befahren. Vorbei an dem kleinen Ort Fischbeck kommst Du nach Grossenwieden, wo der Tag dann einen komplett anderen Verlauf nehmen sollte. Unser Weg führte mit einem kleinen Umweg dorthin. Auf unserem Schlenker haben wir dann noch einem anderen Radfahrer geholfen, der in einer abschüssigen Kurve gestürzt war. Erster Beschluss auf der Tour: wir sollten wenigstens ein kleines Erste Hilfe Set (Affiliate Link zu Amazon) dabei haben. Nach der kurzen Unterbrechung und Hilfeleistung ging es dann weiter.

Die Hochseilfähre in Grossenwieden und ein schöner Ort für eine ungewollte Pedelec-Pause

Kommst Du in Grossenwieden an, dann hast Du die Option mit einer Gierseilfähre über die Weser überzusetzen. Gierseilfähren nutzen die Strömung und haben in der Regel keine eigene Motorisierung. Die Fähre wird über einen Seilzug gehalten. Wir durften uns dann am Anleger der Fähre noch weiter mit Technik auseinandersetzen, da ein Plattfuß am Hinterrad die Weiterfahrt abrupt beendet hat. Glücklicherweise war die Panne an einem sehr belebten Ort auf dem Weser-Radweg. Du wirst merken, wie hilfsbereit Radtouristen sind. Wir waren total überrascht und sehr dankbar für die angebotene Hilfe.

Panne am Pedelec – was nun? Zeit sich mit einem Notfall-Set zu beschäftigen.

Es mag die absolute blauäugigkeit gewesen sein, die uns dazu bewog fröhlich ohne Werkzeug und Ersatzschläuche in die Pedalen zu treten. Waren doch die vorherigen Touren so unproblematisch gelaufen! So saßen wir mit unserem Glück oder eben Pech in einem riesigen Rettungsring auf dem Trockenen und kamen nicht weiter. Auch die hilfsbereiten “Mitfahrer” hatten leider kein passendes Equipment dabei. Die Lernkurve für die nächsten Touren war an dieser Stelle sehr steil: Ersatzfahrradschlauch(Affiliate-Link zu Amazon) und Werkzeug gehören auf jeden Fall in die Packtaschen – auf das wir es nie brauchen werden!

Der Schlauch-o-mat – ein Geschenk des Himmels

Unsere Rettung war dann ein Schlauch-o-mat, der “nur” 12 km entfernt war. Auf einem Sonntag bei über 30 °C kommt einem so ein “Zigarettenautomat für Fahrradschläuche” wie ein Geschenk des Himmels vor! (Achtung nimmt nur Münzen! :-)). Nach dieser Zwischenrunde haben wir dann den Schlauch am Hinterrad getauscht, um die letzten Kilometer in Angriff zu nehmen. Gerne hätten wir uns noch die Rintelner Altstadt mit dem Altstadtfest angesehen. Unsere Motivation und auch der Zeitdruck den richtigen Zug zu nehmen raubten uns die Freude daran – vielleicht nächstes Jahr mit ordentlich Luft auf den Reifen!

Apps aufs Pedelec

Wir empfehlen Dir gängige Apps mit auf Dein Handy zu laden, die Dir bei der Navigation helfen können. Uns hat zum Beispiel Google Maps mit der Einstellung für Radfahrer sehr geholfen. Auch die App der Bahn ist sehr hilfreich, um Verbindungen zu prüfen und Tickets zu buchen (wie wir noch die Radtickets buchen können, bleibt wohl ein Geheimnis). Über Booking.com oder AirBnB kannst Du Dir in der Regel auch noch kurzfristig Unterkünfte für die Nacht buchen.

Weser-Skywalk

Die erste Etappe von Hann.Münden über Höxter bis Hameln – Update Mai 2019, ca. 130km

Nachdem wir die nördlichen Strecken des Weser-Radwegs schon 2018 abgefahren waren, wurde die eigentliche Startetappe von Hann.Münden bis Hameln dann unsere Schlussetappe. Im Mai 2019 haben wir dann den Weser-Radweg komplett erradelt. Die Strecke von Hann.Münden sollte noch eine Überraschung mit sich bringen. Gut gewappnet und hoch motiviert und mit der Erfahrung der vorherigen Etappen sind wir gestartet. Das erste Tagesziel war Höxter mit einer Entfernung von ca. 70 km. Erster Stopp ist natürlich der Weserstein – hier treffen sich wirklich viele Radfahrer. Gehört aber auch irgendwie dazu. Was wir so komplett nicht bei unserer Planung bedacht hatten was das Wort Berg in Weserbergland. Der Fahrradweg führt nach dem Start in Hann.Münden schnell in die sehr hügelige Gebiete des Weserberglands, was ordentlich Akkuleistung gekostet hat. Die Strecke läuft dann an der Weser entlang. Nächster Halt war dann der Weser-Skywalk hinter Bad Karlshafen (nochmal mit einem weiteren Anstieg). Von dort sieht man den Flussverlauf sehr schön. Schön war auch der Verbrauch des Akkus auf der Strecke, sodass ich die letzten Kilometer die Strecke als normaler Radfahrer ohne Strom mit einem schweren Fahrrad genießen durfte. Immerhin hat der Ausblick auf die Weser und das Schloss Fürstenberg für Entschädigung gesorgt. Angekommen in Höxter hat sich nicht nur mein Fahrrad über die Erholung gefreut. Tipp: an der Weser ist ein kleiner Beach-Club. Da kann man Abends sehr schön sitzen und nochmal den Tag Revue passieren lassen.

 

Etappe Höxter – Hameln

Unmittelbar nach dem Start in Höfter kommt schon eines der Tageshighlights mit dem UNESCO Weltkulturerbe Schloss Corvey. Nach der Besichtigung geht es dann wieder an der Weser weiter Richtung Bodenwerder, dem langjährigen Wohnort vom Lügenbaron von Münchhausen. Auf der Kanonenkugel fliegt in Bodenwerder heutzutage niemand mehr rum. Die Geschichten sind in der Stadt trotzdem allgegenwertig und es fällt einem nicht schwer zu glauben, dass der Baron sich tatsächlich mal selbst an den Haaren aus dem Sumpf gezogen haben sollen…  mehr zu den atemberaubenden Geschichten kannst Du Dir im Münchhausen-Museum ansehen. Nach knapp weiteren zwanzig Kilometern auf dem Pedelec erreichst Du dann mit Hameln das nächste sehr märchenhafte Ziel. Und wenn Du genau schaust, dann siehst Du vielleicht den Rattenfänger von Hameln nochmal durch die Straßen laufen. Wir konnten dem Ruf widerstehen und haben den Abend sehr chillig in einem Beach-Club an der Weser ausklingen lassen.

Weserstein
Baron Münchhausen auf der Kanonenkugel

Apps aufs Pedelec

Wir empfehlen Dir gängige Apps mit auf Dein Handy zu laden, die Dir bei der Navigation helfen können. Uns hat zum Beispiel Google Maps mit der Einstellung für Radfahrer sehr geholfen. Auch die App der Bahn ist sehr hilfreich, um Verbindungen zu prüfen und Tickets zu buchen (wie wir noch die Radtickets buchen können, bleibt wohl ein Geheimnis). Über die gängigen Onlineportale kannst Du Dir in der Regel auch noch kurzfristig Unterkünfte für die Nacht buchen. Hier gibt es eine Vielzahl an Apps, die Du wahrscheinlich auch kennst und nutzt.

Ein guter Handyakku ist bei jeder App erforderlich, die GPS nutzt. Kurioserweise bieten die Pedelecs hier keinen USB-Anschluss, um den vorhanden Akku zu nutzen. So bleibt nur der Einsatz einer zusätzlichen Powerbank, um die Reichweite des Handyakkus zu erweitern.

Zu guter Letzt ist noch ein universaler Handyhalter zu empfehlen: entweder in einer Rahmentasche oder direkt an der Lenkerstange. Achtet beim Kauf darauf, dass der Halter so ausgeführt ist, um auch zukünftige Handymodelle sicher zu halten.

Fazit – Weser-Radweg mit dem Pedelec

Seit dem Kauf unserer Pedelecs sind wir so viel Rad gefahren wie wahrscheinlich nicht unserem gesamten Leben vor dem “Pedelec-Zeitalter”. Der Einstieg in dieser Art des Urlaubs hat uns sehr viel Freude bereitet und auch die Lernkurven waren zum Teil unfreiwillig steil. Mit der entsprechenden Portion Humor und Gelassenheit kommt man auch über diese Kurven gut hinweg.

Sicher kann man den Weser-Radweg auch ganz wunderbar mit dem “normalen” Rad abfahren. Wirkliche Steigungen oder andere Überraschungen laufen einem nicht über den Weg. Schon heute können wir sagen, dass auch die letzte für uns noch offene Etappe von Hann.Münden bis Hameln sicher auch ein tolles Ziel für einen weitern Kurzurlaub werden wird. Update  dazu: die Etappe von Hann.Münden bis Hameln hat uns eines besseren gelehrt 😉 Es gibt durchaus Steigungen auf der Strecke 🙂

Solltest Du überlegen Dir ein E-Bike oder Pedelec zu kaufen, dann lass Dich nicht von den Vorurteilen einnehmen. Wir sehen das Pedelec mehr als Fahrrad 2.0 – Technik entwickelt sich schließlich weiter. Wären Laufräder so fantastisch toll, dann hätten es Pedalen mit Kette und Zahnrädern nie an das heutige Rad geschafft.

Fährst Du auch Pedelec oder E-Bike? Was sind Deine Erfahrungen? Schreib uns gerne einen Kommentar unten in die Seite. Wir freuen uns auf Dein Feedback!

Lust auf mehr Radtouren? Dann ist vielleicht unser Bericht über den Ostseeradweg in Schleswig-Holstein interessant für Dich!

Sardinien Urlaub, die Karibik Europas. Strände ohne Ende

Sardinien Urlaub, die Karibik Europas. Strände ohne Ende

Sardinien Urlaub in der Karibik Europas

Sardinien Urlaub im Norden oder besser im Süden? Wir konnten uns bei dieser Frage auch nicht entscheiden und haben uns daher entschlossen einen direkten Vergleich durchzuführen. So haben wir unseren Urlaub dann in eine Woche „Sardiniens Süden“ und eine Woche „Sardiniens Norden“ aufgeteilt. Nach den zwei Wochen können wir erfolgreich sagen, dass beide Regionen ihre großen Reize haben. Der Süden der Insel (insbesondere der Südwesten) ist im Vergleich zum Norden sehr viel ruhiger. Suchst Du eine Region, die erschlossener ist und mehr Möglichkeiten bietet, dann ist der Norden der Insel das bessere Reiseziel für Dich.

Sardinien Urlaub – der Norden rockt!

Etwas südlich von Olbia liegt der kleine Ort Budoni, der unser Ausgangsort werden sollte. Du kannst natürlich  auch deutlich mondäner übernachten. In Porto Cervo an der weltberühmten Costa Smeralda bist Du im Jetset und kannst die Korken knallen lassen oder mit Deiner Yacht ein paar Runden drehen.

Von Budoni aus erreichst Du auch alle wichtigen Punkte an der Küste im Norden mit dem Auto. Bei Deiner Planung solltest Du auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass die Wegstrecken auf Sardinien doch etwas mehr Zeit beanspruchen als vergleichbare Strecken in Deutschland. Urlaub auf Sardinien bedeutet auf jeden Fall auch im Norden viel Strand und noch mehr Meer!

Unser Hausstrand im Urlaub auf Sardinien

Es gibt eine große Menge an Ferienwohnungen, Häusern und Campingplätzen in Budoni und Umgebung. Über die gängigen Portale findest Du sicher auch eine tolle Unterkunft nach Deinen Ansprüchen. Unser Haus war nur knapp 100 Meter vom Strand entfernt – was für ein Luxus. Im September reist Du übrigens bereits in der Nebensaison, sodass Du sehr viel Platz am Strand haben wirst. Auch an der Cala di Budoni geht es erfreulicherweise sehr flach ins Wasser.

Umgebung von Budoni

Knapp zwanzig Minuten von Budoni entfernt liegt der Ort Ottili, in dem Du auch einen kleinen Hafen findest. Im Eiscafé direkt am Hafen kannst du auch wunderbar sitzen und ein leckeres Gelato genießen.

Abends solltest Du auf jeden Fall auch nochmal nach St. Teodoro fahren. In dem kleinen Ort wird die Innenstadt für Autos gesperrt. Du kannst dann herrlich durch die Straßen der Stadt laufen und Dir die vielen kleinen Geschäfte und Boutiquen ansehen oder in einem der vielen Restaurants Essen gehen. Zum Abschluss des Abends empfehlen wir Dir einen Absacker auf der Terrasse der Bar direkt am Markt. Du findest am Markt übrigens auch die Tourismusinformation der Region. Die Mitarbeiterinnen sind sehr hilfsbereit und geben Dir sicher gute Tipps für Deinen Sardinien Urlaub.

Der Norden Sardiniens

In deinem Sardinien Urlaub ist die Chance auf schlechtes Wetter wirklich gering. Was für den Urlauber toll ist bringt für die Einheimischen viele Probleme. An einem Tag hat es uns dann auch erwischt und wir standen im wahrsten Sinne des Wortes im Regen. Was machst Du in Deinem Sardinien Urlaub bei schlechtem Wetter? Es bleibt Olbia im Norden, wo Du durch die Shoppingzentren ziehen kannst. Alternativ, und vor allem wenn Du auch einen Leihwagen hast, empfehlen wir Dich auf den Weg nach Alghero zu machen. Die Fahrtzeit von knapp zwei Stunden lohnt sich auf jeden Fall und die Chance auf besseres Wetter an der Westküste ist hoch.

Alghero im Nord-Westen Sardiniens

Nach unserer „Flucht“ vor dem Regen haben wir dann Alghero erlebt und waren sehr angetan. Für den Parkplatz musst Du wahrscheinlich ein paar Runden drehen. Italienische Innenstädte sind nicht gerade auf größere Mengen an Autos ausgelegt. Tipp: Fahr etwas an der Küstenstraße aus dem Ort, wo sich schneller ein Parkplatz finden lässt. Du kannst auf dem Weg an der Schutzmauer Richtung Altstadt von Alghero das Meer genießen und schon ein paar tolle Fotos von der Altstadt inklusive Wehrturm machen. Nach den ersten Schnappschüssen geht es dann auch unmittelbar hinter dem Turm direkt in die Altstadt Algheros mit ihren vielen kleinen Gässchen und Plätzen. Wenn Du ein Fan  italienischer Altstädte bist, dann wirst Du Alghero großartig finden. Lass dich von dem Leben vor Ort mitreißen oder genieße den Trubel bei einem leckeren Espresso an einem der Cafes auf den Plätzen Algheros. Solltest Du genug von der Altstadt haben, dann kannst Du auch einfach auf die Stadtmauer gehen, die die Altstadt vom Meer trennt und auf der man einen herrlichen Ausblick auf das Meer, den Hafen und auch die Altstadt hat. Auf der Stadtmauer kann auch ganz wunderbar eine Pause machen und wieder Kräfte sammeln.

Alghero und Umgebung – die Grotta di Nettuno

Eine sportliche Herausforderung gibt es noch für Dich an der Westküste etwas nördlich von Alghero mit der Grotta di Nettuno. Dich erwartet eine Tropfsteinhöhle, zu der der Zugang über einen Weg mit vielen Treppen entlang der Steilküste führt. Die Aussichten sind spektakulär! Solltest Du lieber den bequemen Weg bevorzugen, dann kannst Du auch mit einem Schiff direkt zur Höhle fahren. Interessant ist der Weg über die Treppen auf jeden Fall. Unten angekommen kannst Du in der Höhle ein Ticket für eine geführte Tour kaufen. Die Höhle ist relativ groß und hat zum Teil 12 Meter hohe Tropfsteinsäulen. Man lernt wie schnell Stalaktiten und Stalagmiten wachsen und vor allem in welche Richtung sie zu wachsen haben. Nimm auf jeden Fall etwas zu trinken mit, wenn die Sonne scheint. Du kannst an der Höhle nur Tickets kaufen aber keine Getränke 😉 ! Der Besuch der Grotte ist eine gute Kombination für einen Tagesausflug in Verbindung mit dem Besuch von Alghero!

Sardinien Urlaub bedeutet Strandurlaub

Du findest in Budoni und Umgebung schon viele tolle Strände. Als besondere Empfehlung legen wir Dir den Besuch der Strände im Nationalpark Oasi Biderosa ans Herz. In der Hauptsaison macht es Sinn sich einen der wenigen Plätze vorab zu reservieren.Es werden in der Tat nur eine begrenzte Anzahl an Autos und Besuchern zugelassen. In der Nebensaison sind Deine Chancen höher auch spontan vor Ort noch ein Ticket zu bekommen. Du kannst über die folgende Seite Kontakt aufnehmen. Der Guide am Eingang des Parks empfiehlt Dir dann gerne einen passenden Abschnitt, der sich für das jeweilige Wetter anbietet. Du wirst einen tollen Tag an einem fast einsamen Strand erleben, an dem die Zeit sicher viel zu schnell vorbeigehen wird.

Bucht von Orosei

Noch etwas weiter südlich liegt der Golf von Orosei, von dem Du sicher schon fantastische Bilder im Internet gesehen haben wirst. Du kannst Dir an den Häfen sogar Schlauchboote mieten und Dir die Küste vom Meer aus ansehen. Hier hat uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir uns diesen Punkt für den nächsten Besuch aufgehoben haben. Unser Alternativprogramm war mindestens genauso attraktiv:

La Maddalena – die Karibik Europas vor Sardinien

Im Norden Sardiniens findest Du mit der Inselgruppe um La Maddalena viele kleine Inseln mit wunderschönen Buchten, glasklarem Wasser und Stränden „wie im Film“. Es gibt im Hafen von Palau eine wirklich sehr große Anzahl an Anbietern, die jeden Tag Fahrten in die Inselwelt unternehmen. Schau Dir am besten ein paar Bewertungen auf den gängigen Portalen an. Die meisten Touren starten um ca. 10.00 Uhr morgens. Wir empfehlen Dir rechtzeitig in Palau zu sein. Die Strecke in den Ort ist wie auch bei den anderen Touren nicht sehr weit aber kann sich durch die Streckenführung schon etwas hinziehen. Wenn Du rechtzeitig genug vor Ort bist, dann kannst Du Dir auch noch einen persönlichen Eindruck von den Anbietern machen. Du hast die Qual der Wahl und kannst je nach Budget aus verschiedensten Schiffen auswählen. Unsere Wahl fiel durch unsere späte Ankunft auf ein Segelboot. Letztendlich hatten wir dadurch unbewusst Glück, weil der Skipper mit seinem Boot sehr viel flexibler war als die großen Ausflugsboote. Wie alles im Leben hatte es auch seinen Preis. Auf den großen Booten fährst Du für knapp 40 € mit; bei den Seglern bist Du mit knapp 80 € dabei. Für den Preis wirst Du durch die wahnsinnig schöne Inselwelt gefahren und kannst Dich auf den vielen Badestopps im Mittelmeer erfrischen. Wir waren auf jeden Fall am Ende des Tages froh, dass wir nicht auf den großen Booten mitgefahren sind. Unser Skipper mit seiner Frau haben uns tolle Strände gezeigt und auch für unser leibliches Wohl mit Pasta und Vino während des Tages gesorgt. Ein rundum gelungener Tag mit einem Ausflug, den wir wirklich sehr gerne weiterempfehlen!

Das Hinterland von Sardinien – Monti, Budduso, Bitti

Im September wirst Du vielleicht nicht immer einen Volltreffer mit dem Wetter landen. Einen der weniger sonnigen Tage haben wir noch genutzt, um uns das bergige Hinterland Sardiniens anzusehen. Unser Tour führte uns von Budoni Richtung Monti, wo wir Dir einen Zwischenstopp in der “Cantina Sociale del Vermentino” ans Herz legen können – vorausgesetzt Du magst gerne Weißwein. Es handelt sich bei der Cantina um eine Winzereigenossenschaft, bei der Du auch direkt beziehen kannst. Interessanterweise bekommt der Begriff Tankstelle dort einen ganz neuen Charakter. Im weitern Hinterland fährst Du durch Wälder von Korkeichen und kannst auch Fotos von der Ebene um Olbia machen.

Einen Zwischenstopp auf der Fahrt durch die gebirgige Strecke solltest Du auf jeden Fall auch in Buddusò bei einem der Nuraghen – Tempel oder Kultstätten machen. Die Nuraghenkultur war eine Kultur, die sich um ca. 1600 v. Chr. auf Sardinien entwickelt hat (und die eben auch schon damals sehr langlebige Gebäude errichtet haben). Weiter auf der Tour geht es nach Orune, wo Du Dir den mystischen Brunnen Su Tempiesu ansehen kannst. Wenn Du Dich auf diese Tour aufmachst solltest Du auf jeden Fall Interesse an archäologischen Stätten haben! Im Süden Richtung Nuoro haben wir dann wieder den Anschluss an die Autobahn Richtung Budoni genutzt, um nach der Rundfahrt wieder zu unserem schönen Ferienhaus zu fahren.

 

Fazit zum Sardinien Urlaub

Wir können Dir auf jeden Fall einen Urlaub auf Sardinien empfehlen. Die Insel ist bei weitem nicht so überlaufen wie andere Inseln (Balearen, Gran Canaria, Teneriffa). Je nach Deinen Interessen musst Du für Dich abwägen, ob Du mehr Trubel um Dich herum haben möchtest oder ob Dir der doch sehr viel ruhigere Süden besser passt. Wir werden auf jeden Fall nochmal wieder nach Sardinien reisen!

 

Du warst auch schon mal auf Sardinien? Wie hat es Dir gefallen und was ist Dein absolutes Highlight gewesen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Unsere Empfehlungen zu praktischen Reiseführern und nützlichem Reisegepäck

Die folgenden Reiseführer helfen Dir sicher auch offline weiter. Schau sonst auch gerne mal in unsere Reisepackliste, die wir immer wieder anpassen und um sinnvolle Dinge erweitern.

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Urlaub auf Teneriffa im Januar

Urlaub auf Teneriffa im Januar

Urlaub auf Teneriffa im Januar!

Ein Vulkan, schwarze Strände und tolle Schluchten. Und das alles auf einer Insel? Unser erstes Urlaubsziel in 2018 sollte uns wieder auf die kanarischen Inseln führen. Nach Gran Canaria im letzten April und Fuerteventura vor drei Jahren war jetzt Teneriffa im Januar angesagt! Der Winter in Deutschland hat die Freude auf den Urlaub auf Teneriffa deutlich gesteigert. Wir waren gespannt auf die Insel, der man den ewigen Frühling nachsagt. Los ging es diesmal direkt von Bremen aus nach Teneriffa mit einer Lowcost-Fluggesellschaft. Nach knapp 5 Stunden in einer gefühlten Sardinenbüchse waren wir auch glücklich, als wir am Flughafen Reina Sofía im Süden Teneriffas aussteigen konnten. Die Begrüßung war sehr sonnig und versprach einen tollen Beginn eines schönen Urlaubs auf Teneriffa. Wenn Du im Januar einen Urlaub auf Teneriffa planst, dann solltest Du genau für Dich abwägen, ob Du lieber im Süden oder Norden der Insel unterkommen möchtest. Wir haben beide Teile erlebt und werden Dir davon berichten.

 

Highlights auf Teneriffa

  • Besuch des Vulkans Teide
  • Wanderung durch die Masca Schlucht
  • Sonnen am schwarzen Strand von Puerto de la Cruz
  • Besuch eines sehr großen Aquaparks “Siam-Park” und des Zoos “Loro-Parque”

Urlaub im Norden oder Süden von Teneriffa?

Unser Hotel war im Norden der Insel im Ort Puerto de la Cruz. Wenn Du im Januar auf Teneriffa Urlaub machen willst, dann solltest Du im Hinterkopf behalten, dass der Norden der eher regnerische Teil der Insel ist.  Die Hauptziele der Insel liegen daher alle im Süden in den Orten Los Cristianos oder Las Americas. Leider hat man in beiden Gebieten ziemlich rücksichtslos die Hotels hochgezogen, sodass man ziemlich viele Bausünden sieht.

Bei einem Besuch in Las Americas konnten wir uns einen eigenen Eindruck verschaffen. Letztendlich war ich ganz froh, dass unser Hotel in Puerto de la Cruz lag. Der Norden ist im übrigen auch sehr viel grüner als der Süden. „Geteilt“ wird Teneriffa  durch den Vulkan Teide, der mit seinen 3718 Meter auch gleichzeitig der höchste Berg Spaniens ist. Du kannst entweder sehr sportlich mit einer Wanderung auf Vulkan gehen oder doch einfach und bequem die Seilbahn nehmen.  Mehr dazu später und zurück zur eigentlichen Frage.

Gaby würde bei einem neuen Aufenthalt wegen des besseren Wetters den Süden bevorzugen. Ich würde nochmals wieder in den Norden fahren. Auf jeden Fall würden wir bei einem weiteren Urlaub dann aber direkt am Flughafen einen Leihwagen nehmen und auf den Transfer verzichten. Warum? Wir saßen circa 2.5 – 3 Stunden im Bus bis alle Gäste verteilt und auf dem Rückweg wieder eingesammelt waren. Das hängt sicher auch von dem Hotel ab, aber hat schon sehr an den Nerven gezehrt. Auf Google Maps haben wir in Puerto de la Cruz gesehen, wie wir in großen Schleifen um das Hotel herumgefahren wurden…

Fährst Du mit dem Auto, dann bist Du in knapp einer Stunde vom Süden im Norden, ganz gleich ob Du über die ausgebaute Autobahn im Osten oder über die ebenfalls auch gut ausgebaute Bergstraße im Westen fahren solltest. Teneriffa ist nun mal keine sehr große Insel: in knapp 2.5 Stunden bist Du einmal um die ganze Insel gefahren. Alle Straßen sind in einem sehr guten Zustand.

Wenn Du gerne im Meer schwimmen gehst, solltest bei einem Urlaub auf Teneriffa im Januar beachten, dass die Brandung im Norden meistens zu stark zum Schwimmen ist. Im Süden hingegen ist das Meer auch im Januar so ruhig, dass man baden gehen kann. Punkt für den Süden!

 

Teneriffa – Transport und Verkehr

Wir haben Teneriffa mit dem Leihwagen als sehr kompakte Insel erlebt. Der Preis für einen Leihwagen für eine Woche (Polo, 2. Fahrer) war mit € 125 akzeptabel und hat uns natürlich die Flexibilität gegeben, die wir evtl. mit einem Bus vielleicht nicht bekommen hätten. Tanken ist mit 0.91 € / Liter für E10 erfreulich günstig. Da hätten wir uns gerne ein paar Liter für zu Hause abgezapft.

Wenn Du auf den Wagen verzichten willst, kannst Du auch mit den Bussen von titsa (dem öffentlichen Busunternehmen) gut und günstig über die Insel kommen. Wir haben viele Rentner getroffen, die von den guten Verbindungen geschwärmt haben. Die meisten hatten eine sogenannte Bonuskarte, ähnlich einer Guthabenkarte, mit der sie zu noch besseren Tarifen fahren konnten. Selbst auf den Teide scheint es gute Verbindungen zu geben.

In den Orten selbst kannst Du übrigens auch sehr günstig Taxi fahren. Gerade in Puerto de la Cruz haben wir es mehrmals in Anspruch genommen und sind vom Zentrum zu unserem Hotel (knapp 1,5 km bergauf) für gerade mal 3,50 € gefahren.

 

Was kann man im Januar auf Teneriffa im Urlaub unternehmen?

Selbst im Winter kann man unglaublich viele Dinge auf Teneriffa unternehmen. Das Wetter ist sehr mild und eigentlich ideal für fast jede Art von Unternehmung ideal. Die meisten Dinge kannst Du für Dich spontan entscheiden. Viele der angebotenen Touren der Anbieter im Hotel haben wir im Nachgang eher belustigt als Geldschneiderei betrachtet. In den zehn Tagen haben wir eine Menge an tollen Ausflügen unternommen, die wir Dir auch empfehlen.

 

Teide – höchster Berg Spaniens und ein absolutes Muss bei einem Urlaub auf Teneriffa

Als drittgrößter Inselvulkan (vom Meeresboden aus sind es knapp 7500 Meter) der Welt ist der Teide schon das prägende Merkmal der Insel. Bei gutem Wetter kannst Du den Gipfel des Teide eigentlich fast von jeder freien Stelle Teneriffas sehen. Durch viele Berichte anderer Touristen waren wir voller Tatendrang auch auf den Teide zu gehen. Für uns war es eines der Highlights auf der Insel. Der letzte Ausbruch des Vulkans war im November 1908.

Wenn Du auf den Teide gehen / fahren willst, solltest Du Dir allerdings rechtzeitig vorher überlegen, ob Du auch bis ganz auf den Gipfel gehen möchtest. Solltest Du das vorhaben (was wir Dir empfehlen), dann musst Du Dir rechtzeitig bei der Nationalparkverwaltung eine Genehmigung geben lassen (Link zur Seite des Nationalparks). Keine Panik; die Genehmigung kostet erfreulicherweise nichts. Es werden einfach nur jeden Tag eine begrenzte Menge an Touristen in den oberen Bereich zum Gipfel gelassen. Wir haben diese Option zu spät wahrgenommen und so durch die fehlende Genehmigung die letzten knapp 160 Meter zum Gipfel verpasst. Ein guter Grund nochmals wieder nach Teneriffa zu kommen!

Dünne Luft und tolle Aussicht auf dem Teide

Auch die Aussicht von der Bergstation der Seilbahn ist schon beeindruckend und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Die Luft auf 3555 Meter Höhe ist schon relativ dünn und auch eine Erfahrung für sich. Oben angekommen hast Du dann eine Stunde Zeit die dünne Luft zu atmen und tolle Fotos zu machen. Wahrscheinlich musst Du Dich erstmal etwas akklimatisieren, nachdem Du aus der Seilbahn ausgestiegen bist. Wir haben auch einen kurzen Moment gebraucht uns an die Luft zu gewöhnen. Es ist eben nicht die norddeutsche Tiefebene, durch die man läuft! Auf jeden Fall hatten wir viel Glück mit dem Wetter und konnten bei klarer Sicht Richtung Süden mit viel Sonne auf eine tolle Vulkanlandschaft und Teneriffa allgemein blicken.

Der Berg ruft…

Schau Dir vor dem Besuch auf dem Teide einen Wetterbericht gut an. Es besteht eben immer das Risiko, dass bei schlechtem Wetter auch der Betrieb der Seilbahn eingestellt wird und Du umsonst auf den Berg fährst. Bei unserem Besuch hatten wir am Hotel knapp 20 Grad und oben auf dem Berg waren es nur 6 Grad Celsius. Du solltest auf jeden Fall passende Kleidung tragen. Es kann auch durchaus möglich sein, dass Straßen wegen des Wetters komplett gesperrt werden.

Was wir Dir auch empfehlen, ist die Onlinereservierung bzw. Kauf des Seilbahntickets vorab. Wir haben durch unseren spontanen Besuch am späten Vormittag nur noch Tickets (pro Person 27 € rauf und runter gesamt) für die Fahrt am späten Nachmittag bekommen können. Als eine der “Hauptattraktionen” besuchen natürlich sehr viele Touristen den Teide. Die Seilbahn fährt von 9.00 bis 16.00 Uhr (Auffahrt). Hier geht’s zu der Internetseite der Teide-Seilbahn. Die Parkplatzsituation an der Talstation ist beschränkt. Frühes kommen sichert einen Platz.

Wartezeiten für die Seilbahn kannst Du übrigens auch gut bei einer Wanderung im Vulkangebiet des Teide überbrücken, so wie wir es getan haben. Von der Station Parador aus gibt es verschiedenste und unterschiedlich anspruchsvolle und lange Touren durch die spektakuläre Vulkanlandschaft des Teide. Eine Übersicht über die verschiedenen Touren kannst Du Dir direkt hier verschaffen: Wanderkarte des Nationalparks Teide

Plane für Deinen Besuch auf dem Teide einen ganzen Tag ein. Wir waren froh, dass wir keine geführte Tour unternommen haben und empfehlen Dir auch den Besuch selbst zu organisieren. Bei unserem nächsten Besuch werden wir sicher nochmals in den Abendstunden den Teide besuchen, um uns den Nachthimmel Teneriffas anzusehen.

Nach Deinem Besuch kannst Du übrigens einen Haken auf der Liste der Ziele der UNESCO Welt(natur)erben setzen, die Du besucht hast. Zu denen gehört der Teide-Nationalpark seit 2007 nämlich auch!

 

Update März 2020: Wer noch mehr Lust auf Vulkane hat, dem empfehlen wir unseren Beitrag über Lanzarote! Besucht im Januar 2020 und schwer beeindruckt von der ganzen Vulkanlandschaft.

Wanderung durch die Masca-Schlucht

Eine weitere tolle Aktivität auf Teneriffa ist die Wanderung durch die Masca Schlucht. Diese Wanderung auf Teneriffa ist sicher eine der spektakulärsten Wanderungen auf den kanarischen Inseln. Wir haben die Tour an unserem vorletzten Tag auf Teneriffa unternommen und einen tollen Tag erlebt.

Du wanderst auf dem Weg eine Strecke von knapp fünf Kilometern und über 600 Höhenmetern durch eine sehr beeindruckende Schlucht. Auf dem Weg sind die Felswände bis zu 600 Meter hoch und die Schlucht an den schmalsten Stellen weniger als 30 Meter breit. Als besondere Herausforderung musst Du an einigen Stellen etwas klettern (nicht viel). Den Weg zeigen Dir 54 Wegmarken bis zum Meer. Die typische Variante startet im Dorf Masca und führt Dich über den Pfad bis an den Atlantik, wo Du mit einem Boot entspannt in den Ort Los Gigantes fahren kannst oder von wo aus Du den direkten Rückweg antreten kannst. Du kannst entweder im Dorf oder direkt am Meer das Bootsticket kaufen (Januar 2018 € 10,- / Person). Von Los Gigantes fahren Dich dann Taxen (auch Großraumtaxen) für knapp 26-28 € wieder zurück nach Masca.

Vor der Wanderung empfehlen wir Dir auf jeden Fall noch einen leckeren Kaffee als Stärkung vor der Wanderung in Schlucht. Die Wirtin im Restaurant hinter dem Einstieg verkauft Dir auch Bootstickets und kann Dir Tipps zu der Wanderung geben. Sei auf jeden Fall früh vor Ort. Masca ist ein unglaublich kleiner Ort mit sehr wenigen Parkplätzen. Wir waren um 9.00 Uhr dort und hatten noch die freie Parkplatzwahl. Wenn Du später ankommst oder die knapp fünf Kilometer auf Teils sehr engen Serpentinen zum Ort nicht fahren willst, dann parke Dein Auto besser in Santiago del Teide und lass Dich für verhältnismäßig wenig Geld in das Dorf fahren.

Auf die Ausrüstung kommt es an.

Die Wanderung selbst wird auf verschiedenen Internetseiten als schwer bis sehr schwer eingestuft. Mit entsprechendem Respekt sind wir dann an die Sache ran gegangen. Es ist kein Sonntagsspaziergang aber auch nicht unendlich schwierig. Du musst auf jeden Fall trittsicher sein und solltest auch (etwas) sportlich sein. An einigen Passagen ist der Weg eng und an anderen muss man auch etwas klettern. Du solltest auf jeden Fall die richtigen Schuhe tragen. High  Heels und Flip-Flops sind die denkbar ungünstigste Wahl. Schau Dir auch hier vorher die Wettervorhersage an.

Die Tour durch die Schlucht kannst Du unbesorgt für Dich selbst organisieren, auch wenn es „gefühlt“ an jeder Ecke Anbieter für diese Tour gibt. Den Weg gibt die Schlucht ja im Prinzip selbst vor. Startest Du rechtzeitig genug, dann hast Du die Schlucht bzw. dem Weg nahezu für Dich alleine. Auf unserem Weg ans Meer haben wir kaum mehr als 20 andere Wanderer getroffen. Zu der Rushhour soll die Situation dann nach den Berichten anderer Urlauber komplett anders aussehen, was sicher die Freude trübt.

Nimm auf jeden Fall ausreichend Wasser und ggf. auch etwas zu Essen für den Weg mit. Wir sind mit einem entspannten Gang (und vielen Fotostopps) nach knapp 3 Stunden (und zwei Liter Wasser und drei Bananen) glücklich und zufrieden am Meer angekommen. Die Zwiebeltaktik bei der Kleidungswahl hat uns auf jeden Fall geholfen. Am Anfang liefen wir bei leichtem Nieselregen mit Regenjacke los. Zum Ende war es dann so warm und sonnig, wie man sich einen schönen Tag im Urlaub so vorstellt. Wenn das Wetter passt und Du Badesachen dabei hast, kannst Du vom Anleger aus noch in den Atlantik springen. Neben den vielen tollen Eindrücken wirst Du eventuell noch einen schönen Muskelkater als Andenken mit aus der Wanderung nehmen, der Dich am nächsten Tag nochmals an Deine Erlebnisse erinnern wird.

 

Wasserparks – auch ideal bei einem Urlaub auf Teneriffa im Januar

Es gibt auf Teneriffa zwei größere Themenparks für alle Wasserratten und begeisterte Wasserrutschenjunkies. Wir haben mit dem Siam-Park, den nach TripAdvisor best bewerteten Wasserpark der Welt, besucht. Wenn Du Deinen Urlaub auf Teneriffa im Januar planst, ist es sicher eine gute Zeit für den Aquapark. Besuche den Park nach Möglichkeit an einem Samstag (Bettenwechsel) und Du wirst kaum Wartezeiten an den vielen tollen Rutschen haben. Mehr dazu noch in unserem separaten Bericht über den Siam-Park. Es war auf jeden Fall ein toller Besuch!

Zoos auf Teneriffa

Du kannst auf Teneriffa zwei Zoos besuchen. Wir haben während unseres Urlaubs auf Teneriffa im Januar den Loro-Parque besucht, der überall auf der Insel beworben wird. Du musst für Dich entscheiden, wie Du zu Zoos und ganz besonders zu Tiershows in Zoos stehst. Wir haben den Loro-Parque besucht, um uns einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Der Park ist sehr großzügig angelegt. Es gibt Shows mit Orcas, Delphinen, Seelöwen und eine Vogelshow, die mehrfach am Tag wiederholt werden. Wenn Du den Park besuchst, empfehlen wir Dir früh dort zu sein. Gehst Du den regulären Weg, dann wird es schnell voll. Wir empfehlen Dir nach dem Eingang direkt nach links abzubiegen und gegen den Strom zu gehen. Gehst Du so im Uhrzeigersinn, dann erlebst Du bei einem frühen Besuch den Park verhältnismäßig „alleine“. Mehr zu unserem Besuch im Loro-Parque in einem folgenden Artikel.

 

Santa Cruz

Inselhauptstadt und Dreh- und Angelpunkt Teneriffas. Wir haben Santa Cruz zweimal besucht. Du kannst in der Innenstadt gut shoppen gehen. Wir empfehlen Dir am Markt “Nuestra Señora de Africa” im Parkhaus zu parken und dann erstmal direkt die Markthalle “Nuestra Señora de Africa” anzusehen. Bei Deinem Besuch solltest Du auf jeden Fall auch den unteren Bereich des Marktes mit dem Fischmarkt besuchen. Von dem Markt sind es nur knapp fünf Minuten zu Fuß in die eigentliche Fußgängerzone, in der Du shoppen kannst bis die Kreditkarte (oder das Portemonnaie) glüht. Solltest Du Dich für Architektur interessieren, dann ist das Auditorio de Tenerife sicher ein gute Ziel für Dich.

Shoppen auf Teneriffa

Du bist Shopaholic? Auf Teneriffa gibt es eine große Anzahl an Einkaufszentren. Im Süden kannst Du direkt in Las Americas und in der Siam Mall shoppen. Wenn Du wie wir im Norden untergekommen bist, dann ist das Einkaufszentrum La Villa eine tolle Alternative zum Bingo-Abend im Hotel. Geöffnet ist das Einkaufszentrum bis 1.30 Uhr (Geschäfte bis 22.00 Uhr).

Puerto de la Cruz

Touristisches Zentrum im Norden ist die Stadt Puerto de la Cruz, die an den Berghängen zum Atlantik gebaut wurde. Unser Hotel war in der Nähe des Parks Parque de La Sortija. In Puerto Cruz empfehlen wir Dir einen Spaziergang durch die Altstadt. Als besonderes Highlight in der Altstadt in Puerto de la Cruz gibt es 13 große Streetart Wandbilder! Hier findest Du eine Übersicht über alle 13 Wandbilder, die Du bei einer ausführlichen Tour durch die Innenstadt betrachten kannst. Link zum Flyer von Puerto Streetart

 

Strände in und um Puerto de la Cruz

Wenn Du mehr der Strandfan bist, dann solltest Du unbedingt den Stadtstrand Playa Jardin besuchen. Der Strand hat einen schwarzen Sand, den man sicher nicht überall findet. Im Januar auf Teneriffa ist es noch überschaubar voll, sodass Du keine Probleme bekommen solltest eine Liege am Strand zu finden. Die Liege kostet Dich übrigens nur 3 €/Tag, was im Vergleich zu vielen anderen Urlaubszielen ein Schnäppchen ist.

Alternativ zu dem Stadtstrand empfehlen wir Dir den Naturstrand Playa de Bollullo, der nur etwas außerhalb von Puerto de la Cruz ist, und der zu den schönsten Naturstränden im Norden Teneriffas zählt. Der Strand ist auch bei Einheimischen sehr beliebt, weshalb Du Deinen Besuch besser in der Woche planen solltest. Oberhalb des Strands gibt es nur sehr wenige Parkplätze.

 

Wie auch am Playa Jardin solltest Du die Beflaggung an den Stränden ernst nehmen. Die Strömungen an den Stränden sind nicht zu unterschätzen.

Ruhiger im Meerwasser kannst Du übrigens in der Wasserlandschaft Lago Martianez schwimmen gehen. Diese Poollandschaft wurde von dem Künstler und Architekten César Manrique entworfen und prägt die Promenade von Puerto de la Cruz. Der Eintritt ist mit 5,50 € verhältnismäßig günstig.

 

Was wir Dir sonst so empfehlen können für Deinen Urlaub auf Teneriffa.

Bei einem Besuch im Norden der Insel empfehlen wir Dir einen Besuch der Sunset290 Bar in der Nähe von Puerto de la Cruz. Von der Bar aus kannst Du ganz wunderbar über die Bucht von Puerto de la Cruz mit einem leckeren Cocktail in der Hand dem Sonnenuntergang an der Küste entgegensehen.

Apropos Sonnenuntergang – hier empfehlen wir Dir dazu den Pass  und Aussichtspunkt Mirador De Cherfe auf dem Weg zur Masca Schlucht, der einer der höchsten und westlichsten Punkte der Insel ist. Der Sonnenuntergang ist von dort oben toll anzusehen. Gerne geben wir Dir die Empfehlung eines Taxifahrers weiter, der uns darauf hingewiesen hat, dass man den Leihwagen auch bei kurzen Fotostopps besser abschließen sollte.

Traumhafter Sonnenuntergang vom Mirador de Cherfe auf Teneriffa

Traumhafter Sonnenuntergang vom Mirador de Cherfe auf Teneriffa

Interessant ist auch, dass es nach dem Sonnenuntergang eine für  deutsche Verhältnisse relativ kurze Phase der Dämmerung gibt. Nach weniger als 20 Minuten ist es schon sehr dunkel. Dies wird Dir bei Deinem Urlaub auf Teneriffa sicher auch auffallen.

Der Januar ist ansonsten eine ideale Reisezeit für einen Urlaub auf Teneriffa. Es sind noch nicht so viele Touristen auf der Insel. Mit wenig Aufwand kannst Du Deinen Urlaub auf Teneriffa so individuell planen, dass Du den Urlaub in vollen Zügen genießen kannst. Auch wenn die Insel relativ klein ist, bietet sie für einen Urlaub sehr viele Möglichkeiten. Unseren ursprünglichen Plan mit einem Tagesausflug nach Gomera haben wir deshalb auch bei unserm ersten Urlaub auf Teneriffa dann schnell verworfen. Wir werden sicher irgendwann nochmal wieder nach Teneriffa reisen. Uns hat es sehr gut gefallen!

Wenn Du noch mehr über die Kanaren lesen möchtest empfehlen wir Dir unseren Bericht über Gran Canaria, was man auch ganz wunderbar außerhalb des Massentourismus erleben kann. Solltest Du sichere Verhältnisse beim Schwimmen bevorzugen, dann legen wir Dir einen Urlaub in Sardiniens Südwesten oder dem Norden Sardiniens oder auch Sizilien nahe.

Update März 2020: Wir kommen gerade von einem tollen Urlaub auf Lanzarote wieder zurück. Die Insel hat wohl mit Abstand die abstrakteste Landschaft von allen kanarischen Inseln. Wenn es Dich interessiert, wie es dort aussieht, dann schau einfach mal hier.

Du warst schon mal auf Teneriffa im Januar oder auch zu einer anderen Jahreszeit? Was waren Deine Erfahrungen?

Die folgenden Reiseführer und Utensilien haben uns auch offline gute Dienste erwiesen. Wir empfehlen Dir auch über einen USB Verteiler nachzudenken, der uns in unserem Hotel (mit nur einer einzigen Steckdose im Zimmer!) sehr gut geholfen hat. Mehr dazu auch in unserer Packliste!

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PS: Ein Thriller darf natürlich nicht fehlen.

 

Sardiniens Südwesten, tolle Strände bei Chia und Pula

Sardiniens Südwesten, tolle Strände bei Chia und Pula

Sardiniens Südwesten – tolle Strände bei Chia und Pula

Schon ziemlich direkt nach unserem Urlaub auf Sizilien war klar, dass die italienischen Inseln uns in Ihren Bann gezogen haben. Und so lag es auf der Hand mit Sardinien einen weiteren Urlaub in Italien zu verbringen. Die Sicherheit auf viel Sonne und tolle Strände in Kombination mit leckerem Essen waren ausschlaggebend für unsere Wahl. Die Entscheidung war genau richtig! Wie Sizilien ist auch Sardinien eine relativ große Insel – die zweitgrößte im Mittelmeer um genau zu sein. Man sollte auf jeden Fall ordentlich Zeit einplanen, wenn man über die Insel fährt. Aus diesem Grund haben wir uns auch direkt entschieden eine Woche im Südwesten und eine weitere Woche im Nordosten der Insel zu verbringen, um viel zu erleben und viel von Natur und Kultur zu sehen. Du überlegst auch nach Sardinien zu fahren und bist Dir nicht sicher, wohin? Kein Problem, das ging uns nicht anders. An allen Küsten sind wahnsinnig tolle Strände und Buchten zu finden! Etwas spannender war vorher die Frage, wie man relativ einfach auf die Insel kommt, ohne mehrfach umsteigen zu müssen. Und das bringt uns zum ersten Punkt:

Welche Flughäfen sind auf Sardinien zu erreichen?

Wenn Du Deine Reise nach Sardinien planst, solltest Du die folgenden Flughäfen als Ziel auf der Insel im Kopf behalten:

Wir haben uns für Olbia im Norden entschieden, da dieser Flughafen direkt von Hamburg aus angeflogen wird. Andere direkte Verbindungen von z. B. Hannover nach Cagliari im Süden schieden wegen der Flugzeiten oder mehrerer Zwischenstopps aus. Erfreulicherweise beträgt die Flugzeit aus Norddeutschland nur etwas über zwei Stunden. Man ist also relativ schnell auf Sardinien. Vor Ort angekommen stellt sich natürlich die nächste Frage: wie komme ich über die Insel?

Lust auf italienische Musik?

Leihwagen mieten auf Sardinien

Du liebst flexibles Reisen und hast nicht so viel Lust auf öffentliche Verkehrsmittel, die vielleicht auch nicht unbedingt an jeder Bucht für Dich anhalten? Dann geht es Dir genau wie uns. Über bekannte Mietwagenportale haben wir vorab einen Leihwagen im Internet gebucht. Die Kosten waren mit knapp EUR 18,- / Tag für einen Mittelklassewagen überschaubar. Die Kosten haben auch alle wesentlichen Versicherungen beinhaltet, sodass wir nach unserer Ankunft sorgenfrei losfahren konnten. Wir empfehlen Dir den Leihwagen auch immer mit einer Vollkaskoversicherung zu nehmen. Der Preisunterschied in den Versicherungen ist meistens sehr gering. Hier würde man im schlimmsten Fall wirklich an der falschen Stelle sparen. Nach einem gründlichen Check des Autos haben wir dann noch 2 dicke Kratzer mit im Vertrag aufnehmen lassen und dann ging es dann von Olbia ab Richtung Chia auf die Piste.

Wie schnell darf ich in Italien fahren?

Vor uns lagen knapp 300 km Fahrtstrecke auf der Autobahn-ähnlichen Staatsstraße SS131, die sich auch gut fahren lassen. Nach etwas über drei Stunden Fahrtzeit kamen wir dann auch sehr glücklich im Südwesten an. Die letzten wenigen Kilometer ging es sportlich im sardinischen, sportlichen Fahrstil über die Landstraße Richtung Pula. Autofahren in Sardinien ist übrigens nicht anders als in anderen Ländern – nur manchmal etwas sportlicher. Man sollte sich aber besser an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten von 50 km/h in Ortschaften und 90 km/h außerorts halten, da es verhältnismäßig viele Polizeikontrollen gibt. Häufig fahren die Einheimischen eher mit einer “optimierten” Geschwindigkeit – lass Dich nicht davon anstecken. Die Bußgelder werden zum Teil auch in Deutschland eingezogen. Wichtig ist, dass Du auch am Tag mit Licht fährst! Die Polizei kontrolliert im übrigen auch gerne an den abgelegenen Buchten. Parke lieber auf den gebührenpflichtigen Parkplätzen. Das ist zwar manchmal ärgerlich und gleicht der Wegelagerei, aber ist immer noch günstiger als das Ticket für falsches Parken. Parkst Du falsch, bist Du mit wenigstens 28 Euro dabei, die Du direkt auf dem Postamt an die Polizei überweisen kannst. Solltest Du eine 5-Tagesfrist überschreiten erhöht sich das Bußgeld noch einmal. Warum wir das so genau sagen können? Weil wir es für Dich getestet haben 🙂 Die Mitarbeiterin auf dem Postamt kannte das Prozedere und hat die Überweisung freundlich durchgeführt. Und das bringt uns direkt zu den Unternehmungen, die wir im Süden Sardiniens in einer Woche gemacht haben!

Der Südwesten Sardiniens – Chia und Pula

Unser Ziel in der ersten Woche war die Region um Pula und Chia mit der Costa del Sud. Wenn Du nach einer ruhigen Region auf der Insel suchst, bist Du im Südwesten von Sardinien wirklich gut aufgehoben. Es gibt kaum größere Hotelanlagen aber dafür umso mehr tolle Strände. Diese Ecke der Insel ist verhältnismäßig dünn besiedelt. Unsere Unterkunft haben wir über AirBnB gebucht. (Hier kannst Du einen Gutschein für Deine erste AirBnB Buchung erhalten – Affiliatelink – kostet Dich nichts und hilft mir die Kosten für den Blog zu decken). Mit einer fantastischen Aussicht über die Pinienwälder bei Santa Margherita di Pula auf das Meer hatten wir einen idealen Ausgangsort für die Unternehmungen in der ersten Woche. In dieser Ecke Sardiniens waren wir sehr froh, dass wir einen Leihwagen hatten.

Was kann man im Südwesten Sardiniens unternehmen?

Das große Ziel in unserem Sommerurlaub lag ganz klar in der Erholung und im Strandurlaub! Und genau diese Punkte hat Sardinien absolut erfüllt. Die Strände sind wirklich feinsandig wie auf den Bildern, die wir vorher gesehen haben. Das Wasser ist wirklich so klar und türkisfarben wie man in Reisekatalogen sieht. Besonders schön ist im September, dass es angenehm (erträglich) warm ist und dass das Meer auch eine erfrischende Temperatur hat. Die meisten Strände gehen auch sehr flach ins Wasser und werden auch von Rettungsschwimmern mit kontrolliert.

Schöne Strände in Sardiniens Südwesten

In der Region um Chia können wir Dir folgende Strände empfehlen:

  • Spiaggia di Cala Cipola (Parken am Parkplatz Spiaggia Su Giudeu, Kosten 5,- / Tag), danach 5 Minuten zu Fuß über den Hügel zum Strand in die geschützte Bucht.
  • Spiaggia Su Giudeu, gleicher Parkplatz wie der vorherige Strand
  • Der Strand am Torre di Chia – Abends ist dort auch das Restaurant am Campingplatz sehr zu empfehlen. Es ist sehr einfach gehalten aber serviert die leckersten Pizzen in der Region.
  • Spiaggia di Tuerredda (frühes kommen sichert gute Plätze. Parken 7,- / Tag, ab dem Nachmittag dann gestaffelt etwas günstiger)
  • Der Strand hinter dem Hafen Marina di Teulada. Es wird übrigens auch in der Nebensaison von der Polizei kontrolliert, ob man im Parkverbot steht. 😉
  • Unser “Hausstrand”, versteckt hinter dem Pinienwald, und wirklich einer der leereren Strände: Spiaggia Riva dei Pini.

Alle Strände waren mit dem Auto einfach zu erreichen. Was wir Dir empfehlen ist einen Sonnenschirm vor Ort zu leihen oder direkt zu im Supermarkt zu kaufen. Die Preise im Geschäft waren relativ niedrig, sodass wenige “Tagesmieten” deutlich teurer gekommen wären.

Baia di Chia, stormy day. #sturm #keinesonne #sardinien #sardinia #PackdenKoffer #bellaitalia - Spherical Image - RICOH THETA

Reiten an der Küste Sardiniens

Glücklicherweise sind wir auf dem Weg zum Strand Su Giudeu am Reitplatz von Giancarlo vorbeigefahren, der verschiedenste Touren und Ausflüge mit seinen Pferden anbietet. Entschieden haben wir uns für die Abendtour an der Küste Chias entlang bis zum Leuchtturm der Insel am Capo Spartivento, der mittlerweile zu einem Luxushotel umgebaut wurde.  Der Ausritt war ein tolles Erlebnis – einmal fühlen wie Lucky Luke oder Winnetou / Old Shatterhand. Ehrlicherweise sind die Pferde so gutmütig und absolut gewohnt auch weniger talentierte Reiter sicher über Stock und Stein zu tragen. Aufregend war es auf jeden Fall an den Klippen des Kaps über die Steine im Sonnenuntergang zu reiten. Giancarlo hat übrigens ein paar Jahre in Deutschland gelebt. Er hat uns auch noch einige Tipps zu Sardinien gegeben. Eine Tour würden wir auf jeden Fall nochmal wieder machen!

Hochseilgarten im Pinienwald

Du suchst doch etwas anderes als reiten? An unserem letzten Tag im Süden haben wir noch den einzigen Hochseilgarten Sardiniens ausprobiert, den Pula Adventure Park. Der Park liegt in einem Pinienwald zwischen Pula und Chia. Schau am besten vorher auf der Internetseite nach, ob der Park geöffnet hat. In der Nebensaison sind die Öffnungszeiten nur noch am Wochenende zu ausgewählten Zeiten und Tagen. Der Park selbst ist in mehrere Schwierigkeitsstufen unterteilt. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch direkt los. Einmal im System eingeklinkt konnte man die Sicherung erst wieder am Ausstieg auf der Erde lösen. Es war etwas ungewöhnlich, dass das Sicherungsseil auf Hüft- /Schulterhöhe geführt wurde. In anderen Parks wurde die Sicherung oberhalb des Kopfes geführt, sodass man bei einem Fall mehr oder weniger direkt im Sicherungsseil hängt. Unabhängig davon war der Park auch interessant aufgebaut. Besonders die letzte Runde hat aufgrund der vielen Seilbahnstrecken viel Spaß gemacht. Die größte Herausforderung bei den Seilbahnabschnitten bestand darin rechtzeitig nach dem Halteseil zu greifen, um direkt auf den Plattformen zu bleiben.

Cagliari – Hauptstadt Sardiniens – Shoppen und Kultur

Ziemlich zentral an der Südküste findest Du Cagliari, die auch die Hauptstadt Sardiniens ist. Von Pula aus erreichst Du Cagliari in ca. 40 Minuten. Wenn Du im Süden bist, solltest Du Dir auf jeden Fall die Innenstadt mit ihren vielen kleinen Gassen ansehen. Unser Start in Cagliari begann mit einem Besuch der Altstadt beim Palast. Direkt am Palast kannst Du Dir auch direkt mit die Kathedrale Santa Maria ansehen. Von dort aus geht es dann mit Fahrstühlen oder zu Fuß über die Treppen der Bastion San Remy direkt mit wenigen Schritten zu der Fußgängerzone in die Via Giuseppe Garibaldi. In der Fußgängerzone findest Du viele tolle Geschäfte. Für Cagliari solltest Du wenigstens einen Tag einrechnen. Wenn Du Markthallen toll findest, empfehlen wir Dir den Markt in der großen Markthalle von Cagliari im Stadtteil San Benedetto in der  Via Cocco Ortu 50. In der Markthalle findest Du in der oberen Etage Obst und Gemüsehändler. Auch Schlachter, Bäcker und Käsehändler haben ihre Stände in der Markthalle. Wenn Du in die untere Halle gehst, wird es sehr viel lebhafter. Dort haben die Fischhändler das Sagen und verkaufen Ihre Waren. Nimm Dir auf jeden Fall genug Zeit mit Dich auch in eines der viele Cafes in der Innenstadt zu setzen und mit einem leckeren Espresso oder Cappuccino die Atmosphäre zu genießen. Wenn Du mehr über Cagliari wissen willst, kannst du Dich auch im Tourismusbüro direkt in der Innenstadt erkundigen.

Pula und Nora

Im Südwesten Sardiniens ist es ja etwas ruhiger. Der nächstgrößere Ort für uns war Pula, der einen größeren Supermarkt und eine kleine Innenstadt hat. Wesentlich interessanter in Pula ist die Ausgrabungsstätte Nora, die wohl zu den angeblich ältesten Städten auf Sardinien gehört. Gegründet wurde die Stadt im 9. Jahrhundert vor Christi. Viele Kulturen haben die Stadt geprägt und einige Bereiche wie das römische Theater und Mosaike sind erstaunlich gut erhalten. Im Sommer kannst Du sogar Aufführungen im Theater sehen. Der Eintritt in die Ausgrabungsstätte kostet 7,50 Euro mit einer geführten Tour (Du kannst nur geführte Touren mitmachen).

Nora Säulen Sardinien - Spherical Image - RICOH THETA
Am Ende der Tour geht es dann noch zu dem Wachturm Torre del Coltellazzo, von dem man aus eine tolle Aussicht über das Meer und die Bucht hat. Der Turm gehörte zu einer ganzen Reihe an Signaltürmen an der Küste Sardiniens, die bei Piratenangriffen entsprechend alarmieren sollten. Wenn Du Ausgrabungsstätten toll findest kann ich Dir Nora empfehlen. Wenn Du Ausgrabungsstätten nicht so reizvoll findest, bietet sich der Strand in der Bucht direkt vor Nora auch für einen Aufenthalt ganz wunderbar an!

Ab in den Westen Sardiniens

Im September hat man in Sardinien leider doch nicht die hundertprozentige Sicherheit auf Sonnenschein. So haben wir einen Tag genutzt und sind in den Westen der Insel gefahren. Der erste größere Halt war in Iglesias. Die Stadt hatte ihre großen Zeiten mit dem Bergbau im 15 Jhd. mit dem Abbau von Silber. Im letzten Jahrhundert wurden noch Blei und Zink in großen Mengen gefördert. Heute ist der Bergbau in der Stadt Geschichte. Wenn Du nach Iglesias fährst, solltest Du Dir auf jeden Fall die Altstadt mit Ihren vielen kleinen Gassen, Bars und Geschäften ansehen. Idealerweise besuchst Du Städte in Sardinien morgens oder ab dem späten Nachmittag. In den Mittagsstunden sind die meisten Geschäfte geschlossen (dies gilt auch für einige Tankstellen!).

Lost Places bei Nebida – verlassene Minen

Von Iglesias aus sind wir dann Richtung der Küste gefahren. Solltest Du Interesse an Lost Places haben sind die Ruinen bei Nebida vielleicht interessant für Dich. Ok, es sind keine “Lost Places” im eigentlichen Sinn. Die Gebäude der alten Bergbaugesellschaften und Minen sind trotzdem spannend. Der Weg über die Küstenstraße SP83 ist allein schon die Reise wert. In Nebida gibt es mit dem Panoramaweg auch eine tolle Aussicht auf die Klippen der Küste (direkt am Ortseingang kommend von Fontanamare).

Sant’Antioco – die kleine Insel im Südwesten Sardiniens

Über einen Damm erreichst Du im Südwesten Sardiniens auch die kleine Insel Sant’Antioco. Wir haben die Insel noch kurz auf dem Rückweg zu unserem Appartment besucht. Die Innenstadt von Sant’Antioco ist wie viele der anderen kleinen Orte auch sehr reizvoll.

NATO Stützpunkt im Paradies

Auf der weiteren Fahrt Richtung unseres Appartements in Santa Margarita du Pula ging es dann auch einem der größten militärischen Übungsplätze Italiens vorbei. Das komplette Capo Teulada ist mit Ausnahme eines Strands “Le Dune” gesperrt. Wusstest Du das Sardinien (leider) auch für das Militär ein beliebtes Ziel ist? Viele größere Stützpunkte sind auf Sardinien. Der Strand “Le Dune” kann übrigens auch vom italienischen Verteidigungsministerium bei Manövern gesperrt werden. Erkundige Dich am besten vorher. Generell sind die Orte auf Sardinien nach unseren Maßstäben nicht weit voneinander entfernt. Die Lage zwischen den Bergen mit ihren Serpentinen verlängern die Fahrzeit gefühlt um ein Vielfaches.

Highlights im Süden Sardiniens

Unsere Highlights im Südwesten waren rückblickend die tollen Strände und der Reitausflug entlang der Küste. Nach einer Woche ging es dann in den Nordosten, in dem wir auch viele tolle Sachen erlebt haben! Und hier ist der Bericht über den lebhafteren Norden der Insel! Du interessierst Dich für andere Inseln mit tollen Stränden? Dann schau doch einfach mal in die Berichte über Gran Canaria oder auch Teneriffa!

Unsere Empfehlungen zu praktischen Reiseführern und nützlichem Reisegepäck

Die folgenden Reiseführer helfen Dir sicher auch offline weiter. Schau sonst auch gerne mal in unsere Reisepackliste, die wir immer wieder anpassen und um sinnvolle Dinge erweitern.

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Kurzurlaub in Potsdam – Viel Geschichte und große Kulissen

Kurzurlaub in Potsdam – Viel Geschichte und große Kulissen

Kurzurlaub in Potsdam – viel Geschichte & große Kulissen!

Für ein verlängertes Wochenende haben wir uns über Himmelfahrt Potsdam als Kurzurlaubs-Ziel ausgesucht. Eines Vorweg: Potsdam ist ideal für einen Kurzurlaub! Wer Geschichte und große Kulissen erleben will findet in der Stadt viele Möglichkeiten. Mit Schloss Sanssouci und dem neuen Palais sowie den Gärten über den geschichtsträchtigen Ort Schloss Cecilienhof, auf dem die Potsdamer Konferenz abgehalten wurde, bis hin zu den Filmstudios in Babelsberg (Drehort der bekannten Daily Soap “Gute Zeiten, Schlechte Zeiten”) bietet Potsdam einen bunten Mix an verschiedensten Möglichkeiten.

Unsere Highlights in vier Tagen Potsdam (mit einem kleinen Abstecher nach Berlin)

  • Das holländische Viertel in Potsdam
  • Die Brandenburger Straße mit dem Brandenburger Tor (auch in Potsdam gibt es ein Brandenburger Tor!)
  • Stadtrundfahrt mit einem Hop-On / Hop-Off Bus
  • Besuch Schloss Sanssouci
  • Schloss Cecilienhof (Potsdamer Konferenz mit Stalin, Truman und Churchill nach dem II. Weltkrieg – Beginn des “Kalten Krieges”)
  • Filmpark Babelsberg

Unser Hotel in Potsdam lag im Stadtteil Drewitz, der überwiegend durch Plattenbauten geprägt ist. Durch die gute Anbindung mit der Tram konnte man schnell ins Zentrum von Potsdam fahren (Einzelfahrt 2,10 Euro, Tageskarte 8,40 Euro, Fahrtzeit ca. 25 Minuten). Potsdam als Stadt haben wir als sehr “kompakt” empfunden, sodass man die wesentlichen Punkte auch zu Fuß gut erreichen konnte.

Das Stadtzentrum von Potsdam

Was macht man also an vier Tagen in der Stadt? An Himmelfahrt haben wir erstmal nach unserer Ankunft Nachmittags das Stadtzentrum erkundet. Die Brandenburger Straße mit Ihren Geschäften und  dem Brandenburger Tor sollte dabei auch noch in den folgenden Tagen und Dreh- und Angelpunkt werden. Die Fußgängerzone endet am westlichen Ende am Brandenburger Tor, von dem es nur noch einen Katzensprung in die tollen Gartenanlagen von Schloss Sanssouci ist. Im Osten kann man direkt in das holländische Viertel gehen, in dem man sich fast fühlt wie bei einem Besuch in einer niederländischen Stadt. Wem mehr nach russischen Einflüssen ist dem empfehlen wir den Besuch der russischen Kolonie Alexandrowka. Die Kolonie wurde für russische Kriegsgefangene angelegt.

Ein Abstecher nach Berlin

Tag 2 nutzten wir direkt für einen Abstecher nach Berlin, um die Stadt von der Wasserseite kennen zu lernen. Mit dem Auto war die Anreise trotz des evangelischen Kirchentages kein größeres Problem und so standen wir nach einer guten halben Stunde am Spreeufer. Berlin an einem Tag ist natürlich auch ein Ding der Unmöglichkeit ;-). Mit dem Ausflugsschiff und den humorigen Kommentaren des Kapitäns konnte man sich einen guten, ersten Eindruck von den Gebäuden im Regierungsviertel machen.  Vom Schiff aus war es in der Tat eine andere Sichtweise und vor allem eine sehr entspannte Stadtrundführung. Wir hatten “nur” die kleine Tour gebucht. Wenn Du nach Berlin fährst, schau Dir einfach die vielen Anbieter an. Es gibt einige, die auch Rundtouren anbieten und nicht auf der gleichen Strecke wieder zurückfahren.

Das Currywurst-Fiasko

Berlin bietet so unheimlich viele Dinge, dass wir uns dazu entschlossen haben nur noch über den Kurfürstendamm entlang zu schlendern und uns andere Punkte in Berlin in einem kommenden Urlaub anzusehen. Zu einem richtigen Berlin Besuch gehört natürlich auch der Döner oder die Currywurst. Beides soll ja angeblich in Berlin erfunden worden sein. Über Google findet man dann auch schnell die vermeintlichen Top Ten der besten Dönerbuden und Currywurst-Imbisse. Wir haben uns für die Currywurst entschieden und sind wirklich enttäuscht worden. Mit dieser Wurst sollte die Currywurst ihre Erfolgsstory aus Berlin heraus geschafft haben? Hätten wir uns doch nur für die Dönerbude mit der gefühlt 200 Meter langen Schlange gegenüber der Currywurstbude entschieden.

Potsdam mit dem Oldtimerbus

Der vorletzte Tag brach an und das Tagesziel stand fest: Potsdam ganz entspannt erkunden! Bei bestem Wetter sind wir wieder mit der Tram in die Innenstadt gefahren. Zentralste Haltestellen sind dabei die “Brandenburger Straße” oder auch “Platz der Einheit”. In der Fußgängerzone gibt es mit dem “Extrablatt” übrigens ein tolles Café. Man erhält ein ausgiebiges Frühstück zu einem fairen Preis (7,45 Euro / Buffet). Gut gestärkt ging es dann zum Treffpunkt der Oldtimer-Stadtrundfahrt am Bahnhof von Potsdam. Auf dem Weg dahin haben wir noch am Alten Markt die imposante St. Nikolaiskirche sowie das alte Rathaus und das neu erbaute Potsdamer Stadtschloss (Sitz des Landtages) “mitgenommen”.

Eine Moschee, die keine ist, und das neue Palais

Unsere Tour im historischen Doppeldeckerbus führte uns vom Bahnhof über die Havel am Stadtschloss, dem Filmmuseum zum alten Pumpenhaus für die Wasserspiele in Sanssouci. Aufgrund der Ansprüche von König Friedrich Wilhelms IV. sollte sich auch das Pumpenhaus in das Stadtbild ohne den Industriecharakter einfügen und wurde daher als Moschee gestaltet. Wieder eine Kulisse mehr in Potsdam… Von dort aus fuhr der Bus über die Richtung Park Charlottenhof, vorbei an dem alten Kaiserbahnhof (heute Schulungszentrum der DB.) zum “Neuen Palais”. Vor Ort hatten wir mit der Reiseführerin ca. 20 Minuten Zeit uns die Gebäude anzusehen. Nicht wirklich viel für einen Besuch dieser Anlage aber bei 28 °C im Schatten ausreichend für den ersten Blick. Und der war sehr beeindruckend. In nur knapp sechs Jahren Bauzeit wurden ein Schloss für die Gäste von Friedrich dem Großen gebaut.

Überall Kulissen…

Amüsant war dabei zu erfahren, dass die “Steine” auf der Fassade nur aufgemalt sind. Aus Kostengründen konnte man sich keine echten Klinkersteine leisten. Wegen der fehlenden Heizung konnte das Schloss auch nur im Sommer genutzt werden – als hätte man am falschen Ende gespart. Schon wieder eine große Kulisse… genau wie die Communs hinter dem Schloss, die die “nur” die Wirtschaftsräume beherbergten. Die beiden Gebäude sind schon für sich sehr imposant. Vom Neuen Palais ging es dann im Oldtimer-Bus vorbei am Drachenhaus, der Orangerie und der historischen Mühle ohne Sorge direkt zum weltbekannten Schloss Sanssouci.

Schloss Sanssouci – ein Muss bei einem Kurzurlaub in Potsdam

Wer an Potsdam denkt, denkt in der Regel auch an Schloss Sanssouci, was auch gerne als preußisches Versailles beschrieben wird. Es ist dieses eine klassische Bild mit der Ansicht eines gelben Schlosses mit der grünen Kupferdachkuppel und den breiten Treppenstufen, die man hinaufschaut. Mit diesem Bild im Kopf wirkt das reale Schloss dann doch überraschend klein. Hier wurde bei dem Bau 1745 – 1747 in nur zwei Jahren Bauzeit ein Meisterwerk vollbracht. Es zieht zu Recht auch noch heute Menschenmassen an. Berücksichtigt man die Größe der gesamten Parkanlagen sind die Bauzeiten für die damaligen Verhältnisse extrem kurz. Kaum vorstellbar, was damals in kürzester Zeit gebaut wurde. Wenn man über den Weinberg Richtung der Wasserfontäne schaut, kann man sich gut vorstellen, dass man es damals gut aushalten konnte.

Die Kartoffel auf der Grabplatte

Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb sich Friedrich II. auch in einer Gruft neben dem Schloss beisetzen lassen wollte. Dem Wunsch konnte man erst im August 1991 nachkommen. Die Grabplatte und die Gräber seiner Hunde (!) sind rechts neben dem Schloss zu finden. Gut zu erkennen ist die Grabplatte auch an den Kartoffeln, die viele Touristen noch als Dank dort ablegen. Einer der Namen von Friedrich II. war nämlich auch der “Kartoffelkönig”. Ohne seine Kartoffelbefehle zu Zeiten der großen Hungersnöte wäre die Kartoffel wohl nie oder sehr viel später in Deutschland angepflanzt worden.

Unser Aufenthalt vor Ort war nur knapp 30 Minuten, was schon sehr sportlich ist. Man kann natürlich auch das Schloss besichtigen, was auch zu empfehlen ist. Der Eintrittspreis beträgt 12,- Euro oder als “Tagesticket” für alle Schlösser in Potsdam nur 19,-  Euro / Person. Familienkarte 49,- Euro. Sehr ans Herz gelegt hat uns unsere Stadtrundführerin die Potsdamer Schlössernacht (Mitte August). Aufgrund der vielen verkleideten Besucher soll es ein tolles Bild abgeben.

Militärstädtchen Nr. 7 – die verbotene Stadt

Unsere Fahrt ging weiter… vom Schloss Sanssouci fuhren wir an der Kolonie Alexandrowka und weiter an der verbotenen Stadt in der Nauener Vorstadt Richtung Neuer Garten vorbei. Hier war über vierzig Jahre das Zentrum der Militärspionageabwehr des russischen Geheimdienstes KGB. Dieser Teil Potsdams war in der Tat ein verbotener Bereich und auch eine Hochsicherheitszone mit eigenem Gefängnis und war als “Militärstädtchen Nr. 7” bekannt. Was für eine schrecklich verharmlosende Bezeichnung für die Taten, die dort begangen wurde. Heute ist das Gebiet wieder frei zugänglich. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden Potsdam konnten die ursprünglichen Eigentümer bzw. deren Nachfahren die Häuser daher schnell wieder beziehen. Mehr über die verbotene Stadt in Potsdam kann man direkt vor Ort in dem Gedenkzentrum Leistikowstrasse erfahren.

Schloss Cecilienhof und das Potsdamer Abkommen

Weiteres Zwischenziel unserer Busrundfahrt war auch das geschichtsträchtige Schloss Cecilienhof, was wir nur wenige Minuten später erreichten. Auch bei diesem Stopp hatten wir die Möglichkeit uns für die Zeit vor Ort die Anlage selbst anzusehen oder durch die Stadtrundführerin bei einem kleinen Spaziergang weitere Erklärungen zu erhalten. So ließen wir uns erzählen, dass das Schloss Cecilienhof als äußerst modernes Schloss mit fließend Wasser, Strom und Heizung konzipiert wurde. Es wurde im Stil englischer Landsitze entworfen. Berühmt wurde das Schloss Cecilienhof aber erst durch die Potsdamer Konferenz (Dreimächtekonferenz von Berlin am 17.07 – 02.08.1945) nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf der Konferenz haben Winston Churchill, Harry S. Truman und Josef Stalin unter anderem über die Neuordnung Deutschlands entschieden, was die Teilung Deutschlands und den Beginn des kalten Krieges zur Folge hatte… Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich den Artikel aus dem Tagesspiegel “70 Jahre Potsdamer Konferenz”.

Heiliger See – Promialarm

Für uns ging es nach diesem Überblick wieder zurück in den Bus und damit auch auf die Zielgerade der Tour. Die Stadtrundführerin ließ uns noch wissen, dass sich in den Villen am Heiligen See neben Wolfgang Joop oder auch Günther Jauch und viele andere Promis niedergelassen haben. Man kann deutlich schlechter wohnen! Nach knapp 2.5 Stunden mit drei Stopps unterwegs (Neues Palais, Schloss Sanssouci und Cecilienhof) endete die Tour für uns wieder im holländischen Viertel. Es soll das größte holländische Bauensemble außerhalb der Niederlande sein. Nach so viel Kultur, Politik und Eindrücken in so kurzer Zeit und gefühlten 30 °C im Schatten haben wir mit Blick auf die Havel im Biergarten den Abend genossen.

Filmpark Babelsberg

Den Abschluss unseres Wochenendtrips nach Potsdam war der Besuch des “Filmpark Babelsberg”, der einen Einblick in die Filmgeschichte der Filmstudios Babelsberg gibt. Passend zu den vielen “Kulissen” in der Stadt hat sich in Babelsberg das größte Filmstudio Europas entwickelt. Nur aus Gründen der Sicherheit (wegen des damals schnell entzündlichen Filmmaterials) hat man die Filmproduktion aus Berlin heraus nach Potsdam verlegt. Und so kann man heute im Filmpark viel über die großen Filme sehen, die Babelsberg berühmt gemacht haben und vor allem wie überhaupt Filme produziert werden. Dies fing schon mit Metropolis vor knapp 100 Jahren an. Aktuellere Filme, die auch in Babelsberg (teilweise) entstanden sind zum Beispiel “Die Tribute von Panem – Mockingjay 1 + 2” genauso wie “Inglourious Basterds”. Aktuell wurde “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer”, zu dem man auch die Originalkulisse mit dem Bahnhof Lummerland sehen kann, gedreht.

Wie lange ist man im Filmpark Babelsberg?

Der Park selbst ist überschaubar groß und hauptsächlich auf Familienbesuche ausgelegt. Wir haben uns einen guten halben Tag vor Ort aufgehalten. Es gibt verschiedenste Attraktionen zum Thema Film wie zum Beispiel ein 4D-Action Kino oder eine tägliche Stuntshow. Man kann sich die Kulissen einer Western-Stadt oder auch einer Mittelalterstadt ansehen. Neben dem “Original” Löwenzahn-Bauwagen und dem Hexenhaus aus dem Film Hänsel und Gretel gibt es für Kinder noch eine Bootsfahrt durch Janoschs Traumland und die große Sandmännchen Halle. Interessanter für Filmfans ist die Halle der Traumwerker, in dem verschiedene Berufe zum Thema Film vorgestellt und vorgeführt werden (Maskenbildner, Kulissenbau etc.)

Wir hatten bei unserem Besuch das Glück, dass sich die meisten Touristen bei dem grandiosen Wetter mehr mit Badeseen als mit Filmgeschichte auseinandersetzen wollten. So war die Menge der Besucher für einen Sonntag überschaubar. Die Schlangen an den “Attraktionen” waren daher entsprechend kurz oder gar nicht vorhanden.

Guten Zeiten, Schlechte Zeiten

Eines der Highlights des Filmparks ist die Kulisse der bekannten Fernsehserie “Gute Zeiten, Schlechte Zeiten”. Man kann diesen Bereich nur mit einer Führung erleben. Bevor man zum Set der Serie kommt, geht man noch durch verschiedene andere Kulissen, wie zum Beispiel “Bader-Meinhof Komplex” oder auch “The Monuments Men” oder auch “Jim Knopf”. Dann wird es für den GZSZ Fan richtig spannend.

Wegen des ca. zweimonatigen Produktionsversatzes gibt es ein strenges Fotografierverbot, damit die kommende Geschichte nicht verraten wird. Und so konnten auch wir Veränderungen an den Häusern sehen, die wohl in den nächsten Wochen im Fernsehen zu sehen sind. Man geht bei der Führung durch den Straßenzug der Serie und sieht nebenher unter anderem die Eingänge des Clubs “Mauerwerk” oder auch des “Vereinsheims” sowie den Eingang zur “U-Bahn -Station”. Hinter der Straßenkulisse steht noch der Wohnwagen von “Chris Lehmann”.

Auf eine Cola ins “Mauerwerk”?

Für den Fan der Serie ist es daher sicher ein tolles aber auch kurzes Erlebnis. Der Guide gibt übrigens auch sehr interessante Einblicke in die Produktion. Was man nicht sieht, sind die Innenkulissen. Kurzum: keine Chance auf eine Cola im Mauerwerk und kein Kaffee im Vereinsheim! Als kurze Anekdote erzählte der Guide dann noch, dass es für die Szenen im Dönergrill in der Tat unterschiedlich große Plastikdönerspieße gibt. Es soll damit der Verbrauch über die verschiedenen Tageszeiten auch realistisch dargestellt werden. Schade, dass es bei den vielen Kulissen nicht auch eine Kopie vom Mauerwerk oder auch dem Vereinsheim als richtiges Restaurant gibt. Das wäre eine witzige Idee gewesen.

Preise vom Filmpark

Uns hat der Besuch im Filmpark Babelsberg gefallen. Die meisten Attraktionen sind für Kinder ausgelegt. Der Eintrittspreis betrug 22,- Euro / Person + 3 Euro Parkgebühr. Wer sparen will, nimmt die Schnupperkarte für 15,- Euro (3 Stunden vor Parkende). Mit der Karte sollte man auch noch genügend sehen können. Für Fans von GZSZ (“Gute Zeiten, Schlechte Zeiten”) ist der Park wegen der Kulisse auf jeden Fall natürlich ein absolutes Muss. Am letzten Sonntag im Monat hat man noch die Chance auf ein Autogramm mit einem der GZSZ-Darsteller.

Fazit des Wochenendes

Wer viel Kultur sehen und Geschichte erleben möchte ist in Potsdam sehr gut aufgehoben. Die Schlösserdichte ist entsprechend hoch und auch viele Museen (wie das Barberini-Museum oder auch das Filmmuseum Potsdam) bieten viele Möglichkeiten, falls es doch mal regnen sollte. Durch die vielen restaurierten Häuser im Innenstadtbereich herrscht ein ganz besonderes Flair.

Potsdam, wir kommen wieder!

Nach so viel Geschichte werden wir den nächsten Urlaub erstmal wieder ans Meer verlegen. Dir gefällt Strand und Wasser auch mehr? Dann lies doch einfach mal unsere Berichte über Sardinien,  Gran Canaria oder die Algarve. Keine Lust zu fliegen? Dann einfach ab an die Ostsee – zum Beispiel nach Travemünde oder auch nach Usedom!

Was wir Dir noch für einen Urlaub in Potsdam empfehlen können. Mit dem Kauf über die Affiliate Links unterstützt Du unser Hobby. Die Preise bei Amazon sind davon unbeeinträchtigt.